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WIEN/ Staatsoper, Wiener Staatsballett: „JEWELS“ – nobel aufgereihte Edelsteine

06.12.2019 | Ballett/Performance

Staatsoper, Wiener Staatsballett: „JEWELS“, 5.12. 2019– nobel aufgereihte Edelsteine

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Fein aufgefädelt vermögen die choreographischen Juwelen, welche George Balanchine 1967 für sein New York City Ballet im traditionellen klassischen Ballettstil geformt hatte, auch im Repertoire des Wiener Staatsballett ihr dezentes Glitzern zu vermitteln. Im November frisch einstudiert erlaubt „Jewels“ dem Publikum der Staatsoper eine angenehme Ballettbeschau. So ganz perfekt im hundertprozentigen Balanchine-Stil wird zwar nicht getanzt – sehr konzentriert wird dem gegebenen neoklassischen Bewegungsfluss folgend, ein kleinwenig zu abgehoben von der Musik. Höchst elegant wirken jedoch alle drei Teile, von den statuarischen Tableaus oder den geschmeidigen Girlanden des Damencorps bis zu den anspruchsvollen Bravours der Solisten. In den finalen „Diamonds“ (Musik: Peter I. Tschaikowskis „Dritte“) funkelt es am stärksten. Olga Esina ist hier, von Jakob Feyferlik nobel begleitet, die souveräne Primaballerina des Abends. Nikisha Fogo, Ketevan Papava und Davide Dato demonstrieren in „Rubies“ (Igor Strawinskis „Capriccio für Klavier und Orchester“) leichtfüssig kecke Spielereien. Die ruhig dahinfließenden Harmonien der weniger spektakulären Piecen von Gabriel Fauré in „Emeralds“ verlangen von den Paaren Nina Poláková und Masayo KimotoMaria Yakovleva und Roman Lazik eine bis in Kleinste geschliffene Körpersprache. Das Orchester unter Paul Connelly: Nicht mehr ganz so perfekt wie am Premierenabend, doch ein ansprechendes Hörerlebnis war gegeben. 

Meinhard Rüdenauer

 

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