WIEN/ Staatsoper: TURANDOT am 27.2. 2020
Es war ein Abend der allgemeinen Überforderung. Heute heißt man solches Opernalltag und scheint sich damit zufriedenzugeben.
Warum eigentlich?
II.
Erstes Zeichen der Überforderung: Ramón Tebars Aufforderung an das Staatsopernorchester, bereits im ersten Akt kräftig zu lärmen, ohne Rücksicht auf die Sänger und — ja, die gibt es! — die Lautstärke-Dramaturgie des Werkes. Denn diese sähe vor, daß die Kaiserhymne im Finale des zweiten Aktes die Climax darstellt. Und nicht die Eröffnungsszene (noch Franco Alfanos Beitrag). Tebars Version der Turandot kommt ohne Agogik aus. Zeigt sich wenig flexibel. Wie anders wäre es z.B. erklärlich, daß er taub war für Roberto Alagnas deutlich artikulierte Tempo-Vorstellungen in »Nessun dorma«? (Im Laufe der Begebenheiten wird das alles klar werden.)
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Thomas Prochazka (www.dermerker.com)