Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

WIEN/ Staatsoper: TOSCA mit Staatsoperndebüt

01.12.2019 | Oper


Schlussapplaus mit Calleja, Muraeva, Armiliato, Terfel, Derntl. Foto: Helena Ludwig

Tosca Nr. 613 in der wunderbaren Inszenierung von Margarethe Wallmann an der Wiener Staatsoper am 30. November 2019:

Es war ein besonderer Opernabend. Das Publikum durfte dem Staatsopern Debüt der jungen russischen Sopranistin Evgenia Muraveva beiwohnen. Die anspruchsvolle Rolle der Tosca konnte sie überzeugend und auch schauspielerisch wunderbar verkörpern. Ihre große Arie „vissi d´arte“ (ich lebte für die Kunst) war sehr berührend und tadellos dargebracht. Brava, ein gelungenes Debüt am ersten Haus am Ring!

Joseph Calleja gab sein wiener Rollendebüt als Mario Cavaradossi und hat mich sehr positiv überrascht. Bisher war der sympathische Tenor aus Malta in Wien leider immer gesundheitlich beeinträchtigt. Umso mehr freute er sich, dass er endlich mit einer tollen Leistung brillieren konnte. Er erzählte, dass die Absage beim letzten Rigoletto der einzige krankheitsbedingte Ausfall in fünf Jahren war. Es war eine Freude ihn so beglückt und sogar noch beim Autogramme schreiben singend zu sehen. Bravo!

Der walisische Bass-Bariton Sir Bryn Terfel als bösartiger und sadistischer Scarpia war erwartungsgemäß sehr beeindruckend. Gänsehaut pur in seiner Szene mit Tosca im zweiten Akt. Wie er noch im Sterben nach Toscas Kleid gegriffen hat war gruselig. Ein großartiger und charmanter Sänger der auch nach dem dritten Akt beim Schlussapplaus anwesend war. Es ist nicht selbstverständlich dass ein Künstler bleibt, wenn er im letzten Akt nicht mehr auftritt. Das ist eine große Wertschätzung dem Publikum und den Kollegen gegenüber. Chapeau und bravissimo!

Das Staatsopernorchester war in Spiellaune und wurde von Maestro Marco Armiliato enthusiastisch geleitet. Wunderbar!

Ryan Speedo Green als Angelotti, Alexandru Moisiuc als Mesner, Wolfram Igor Derntl als Spoletta, Igor Onishchenko als Sciarrone, Ayk Martirossian als Schließer und Maryam Tahon (Kind der Opernschule) als Hirte.

Weitere Vorstellungen am 3. und 6. Dezember, wobei die letztere Aufführung auch als Livestream verfügbar sein wird.

http://muraveva.com/en/

https://josephcalleja.com/

https://www.wiener-staatsoper.at/staatsoper-live/wiener-staatsoper-livehome/

Bericht von Helena Ludwig – https://www.instagram.com/helena_ludwig_austria/

 

 

Diese Seite drucken