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WIEN/ Staatsoper: TOSCA – drei prima donne in einer Vorstellung — das war neu.

WIEN/ Staatsoper: TOSCA am 11.10-2023

Selten war eine Aufführung der Tosca so amüsant wie diese. Ich entsinne mich eines Tenors, der für das Duett O dolci mani ohne Sopran auf der Bühne stand. Ich entsinne mich eines Tenors, der mit einem hohen › c ‹ in der Kehle über die Bühne eilte. Doch drei prima donne in einer Vorstellung — das war neu.

Die erste prima donna stand im Graben: Yoel Gamzou widmete sich seiner Aufgabe mit großem Elan und noch viel größeren Bewegungen. Das Staatsopernorchester übte subtile Rache und reagierte willig: Es knallte und schepperte, daß es eine Freude war. Man strich und blies nach Herzenslust, schrubbte am Cello, ließ die Hörner immer wieder mit leichter Schwebung erklingen. Selbst dem Kontrafagott stockte hie und da der Atem. Verständigte man sich einmal auf piano, begann der Mann am Pult sofort zu schleppen. Das brachte die Sänger, welche eben noch forciert hatten, was die Lungen hergaben, einmal mehr aus dem Tritt …

Die zweite prima donna war im Personenverzeichnis der Oper als Tenor geführt…

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Vittorio Grigolo und Angel Blue. Foto: Wieber Staatsoper/Michael Pöhn


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Thomas Prochazka/ www.dermerker.com

 

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