Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

WIEN/ Staatsoper: TOSCA – 2. Vorstellung

WIEN/ Staatsoper: TOSCA am 30. Dezember 2021

Wenn man auf dem Zettel Tosca liest, hat man gar keine Lust hinzugehen. Die Oper enthält kaum mehr Geheimnisse, denkt man. Schließlich hat man alle Großen der letzten Dezennien gehört. Der Abend bietet wenig Überraschungen, denkt man.

Wenn man aber drinsitzt, das Drama sich entwickelt, spürt man, daß Tosca ein Meisterwerk ist; — selbst, wenn der instrumentale Teil so eintönig und schleppend daherkommt wie gestern. Patrick Lange interpretierte Italianità als grobschlächtigen Lärm. Brachte so vor allem Saioa Hernández (nicht nur im ersten Akt) um einen nachhaltigen Erfolg. Das Orchester schien die schlimmste Drohung wahrzumachen, die ihm zur Verfügung steht: zu spielen, was der ans Pult Berufene anzeigt. Da hilft es auch nichts, dem Generalmusikdirektor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden die Leitung der Wiener Philharmoniker in den Lebenslauf zu dichten; — welche sich als die zweimalige Leitung der Zauberflöte für Kinder am 17. Feber 2012 entpuppt …

…Mit Saioa Hernández und Luciano Ganci standen nicht zwei Sänger auf der Bühne; sondern zwei Liebende. Nicht auszudenken, welcher Erfolg dem Abend beschieden gewesen wäre, hätte die Direktion auch noch einen Dirigenten engagiert.

» Tosca «, 1. Akt: Saioa Hernández (Floria Tosca) und Luciano Ganci (Mario Cavaradossi) © Wiener Staatsoper GmbH/Michael Pöhn
Saioa Hernández, Luciano Ganci. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

 http://dermerker.com/index.cfm?objectid=6F43A095-AC12-BD2D-43EA9FBC62C73F19

 

Thomas Prochazka/ www.dermerker.com

 

 

Diese Seite drucken