Foto: Wiener Staatsoper
Wiener Staatsballett in der Staatsoper, 20.2.2019: „SCHWANENSEE“ – klar wie auf einem Reißbrett
Auf einem Reißbrett entworfen? Nein, doch mit diesen so sauber getanzten, in klaren Linien gezogenen Figurationen im Schwanen-Reigen am wolkenverhangenen Schwanensee vermochte die Ballerinen-Riege des Wiener Staatsballetts das Publikum mehr und mehr zu faszinieren. Natürlich: Bestens unterstützt von Peter I. Tschaikowskis mitreißendem Melodienfluss in dieser von Rudolf Nurejew musikalisch so deckungsgleich inspirierten Choreographie (Dirigent der Aufführungsserie: Paul Connelly; derb schallend gelegentlich nur die Blechbläser).
Perfekt wirkte auch die Klassik-Demonstration von Nina Poláková und Denys Cherevycko in ihren Pas de deux. Sie sind als Schwanenkönigin und der nach ihr verlangende Prinz Siegfried kein glitzernd auftrumpfendes Paar, mit präziser Gestaltung und ihrer Virtuosität jedoch fachten sie Hochstimmung im Haus an – bis zu einem berührend gestalteten Finale. Der erste Akt wirkte atmosphärisch zwar noch leicht unterkühlt, die als Gefährten des Prinzen debütierenden Madison Young, Navrin Turnbull und Arne Vanderwelde wiesen jedoch mit Eleganz und artistischer Leichtigkeit bereits auf die Qualitäten des Ensembles hin. Somit, nur kurz hingewiesen …. Eno Peci als Zauberer Rotbart, Oxana Kiyanenko als des Prinzen Mutter, im Divertissement etwa virtuos Mihail Sosnovschi.
Meinhard Rüdenauer