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WIEN/ Staatsoper/ Staatsballett: SCHWANENSEE

und ein frisch ernannter Erster Solotänzer – Jakob Feyferlik

12.02.2019 | Ballett/Tanz


Olga Esina. Foto: Staatsballett/ Taylor

Staatsoper, Wiener Staatsballett, 10.2.2019:

„Schwanensee“ und ein frisch ernannter Erster Solotänzer – Jakob Feyferlik

Nummer 237 ist das gewesen. Die 237. Aufführung von Rudolf Nurejews Wiener Einstudierung von Peter Iljitsch Tschaikowskis „Schwanensee“ aus dem Jahr 1964. Und nach der blitzsauberen Darbietung dieses Evergreens ist ein neuer  Erster Solist mit in die vorderste Reihe des Wiener Staatsballetts gehievt worden: Jakob Feyferlik, ein echter Wiener und ein ganz, ganz nobler Junger ist bei dieser Ernennung nach der Vorstellung auf offener Bühne dafür bejubelt worden. Als groß gewachsener Prinz Siegfried liess er mit seiner hocheleganten Partnerin Olga Esina in den ruhig gleitenden Pas de deux ein unbefangenes Suchen nach Liebe spüren, reine Sehnsucht nach zärtlicher Verklärung. Virtuos, ohne auf Virtuosität zu setzen. Wenn so etwas in dem doch auf Showeffekte angewiesenen Genre Ballett zu sagen erlaubt ist: Ein junger Tänzer ohne die geringste Attitüde. Edelste Primaballerinen-Flair strahlt Olga Esina als Odette/Odile aus: eine poesiedurchwobene Schwanenkönigin und ein eher sanfter, kein allzu bedrohlich wirkender Schwarzer Schwan. Das fein koordinierte Schwanen-Ensemble und die Charaktertänzer im schwungvollen Divertissement boten ein klassisches Tableau, welches in eine gewisse festliche Stimmung zu versetzen vermochte. Denn auch Tschaikowskis gefühlstiefe Musik, vom Orchester unter Paul Connelly gut bedient, hat ihre Wirkung nicht verfehlt.

Meinhard Rüdenauer

 

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