Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

WIEN/ Staatsoper/ Staatsballett: „MACMILLAN / MCGREGOR / ASHTON“

Mit freundlichen Grüße vom Royal Ballet

09.06.2018 | Ballett/Performance


Marguerite and Armand“. Nina Polakova und Robert Gabdullin. Copyright: Wiener Staatsballett/Ashley Taylor

Wiener Staatsballett:

8.6.2018: „MACMILLAN / MCGREGOR / ASHTON“ – mit freundlichen Grüßen vom Royal Ballet

Das Wiener Staatsballett stellte in seiner Premiere am Beginn der heurigen Saison die drei zuletzt aufeinander folgenden Generationen stilprägender Choreographen des Londoner Royal Ballet vor. Nun die Wiederaufnahme für zwei Abende von „MacMillan / McGregor / Ashton“ – mit freundlich zuwinkenden Grüßen aus Großbritannien. Keine Novitäten, doch alle drei Piecen mit Qualitätssigel:

Kenneth Macmillans „Concerto“ (aus dem Jahr 1966 auf das Klavierkonzert von Dmitri Schostakowitsch): Very british, spritziger, klar pointierender Neoklassizismus, subtil und federnd der eingängigen Musik folgend. Bestechend Liudmila Konovalova und Roman Lazik als edles Adagio-Paar, gute Figur machten Kiyoka Hashimoto und Mihail Sosnovschi bei ihren fordernden Rollendebüts. 

Wayne McGregors modernes „Eden“ (2005, mit ‚Cloning‘ und ‚Human body machine“-Texten und laut und gleichförmig nervendem Computersound von Steve Reich) steht als ‘Resident Choreographer‘ für die Gegenwart, passt sich auch in seiner abstrusen Cyborg & Automatenmixtur an die gegenwärtigen tänzerischen Manierismen mit ausgeprägter Phantasie für groteske Figurationen und extreme Körperverrenkungen an.

Frederick Ashton ist der legendäre Großmeister des Britischen Balletts, seine noble Kameliendame-Version „Marguerite and Armand“ aus dem Jahr 1963 zu Franz Liszts h-Moll-Klaviersonate in Orchesterbearbeitung wirkt aber heute doch bereits leicht verstaubt. Damals ein Triumph für das Traumpaar Margot Fonteyn und Rudolf Nureyev, in Wien nun von Robert Gabdullin und sehr emotionell von Nina Polákova elegant nacherzählt. Dirigent Kevin Rhodes steuerte das Orchester Chopin- und Schostakowitsch-gekonnt.

Meinhard Rüdenauer     

 

Diese Seite drucken