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WIEN/ Staatsoper: SIMON BOCCANEGRA

07.05.2018 | Oper


Thomas Hampson. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

WIENER STAATSOPER:  „SIMON BOCCANEGRA“ am 6.5.2018

Wunderschön spielte das Orchester unter Evelino Pidò, der es mit der Bühne an diesem Abend nicht einfach hatte.

Simon war nach längerer Zeit wieder die Premierenbesetzung und Langzeit Hauptrollendarsteller Thomas Hampson. Viele Jahre sind vergangen, die Darstellung des ersten Dogen von Genova ist nach wie vor sehr intensiv und berührend. Sein Gegenspieler Fiesco war erstmals mit Dmitry Belosselkiy besetzt und zwar nicht wirklich überzeugend. Eine Stimme, die für einen Basso cantabile wohl gute  Höhen hat, aber viel zu wenig Tiefe, da wird es leider bröselig.

Weiters neu in der Besetzungsliste ist Orhan Yildiz als „Königsmacher“ Paolo Albiani. Der junge Bariton machte sein Rollendebüt überzeugend gut, die Stimme sitzt perfekt, und er ist als Parteigänger des Simons glaubhaft und kann auch die Volksmassen für seine Wahl überzeugen , ebenso wie als  späterer Todfeind Simons. Sehr schön gesungen war die kleine Arie bei dem Giftmordanschlag, auch seine Szene am Weg zu Hinrichtung.

Erstmals auch dabei Marina Rebeka als Simons Tochter Maria – Amelia Grimaldi. Ihre schöne durchschlagskräftige Stimme kann auch sehr schöne Pianophrasen bringen, bitte mehr davon.


Marina Rebeka, Francesco Meli. Copyright: Michael Pöhn/ Wiener Staatsoper

Francesco Meli als Gabriele Adorno ist einer der besten Vertreter dieser Rolle. Die herrliche Spintostimme klingt in allen Lagen klar und schön und alles ist völlig bruchlos. Auch die wunderbaren Pianobögen kamen in der großen Arie wie immer perfekt. Großartig natürlich im Terzett mit Simon und Amelia.

Lydia Rathkolb ist eine Luxusbesetzung für die namenlose Dienerin von Amelia. Ryan Speedo Green war unauffällig als Pietro und Carlos Osuna sang den Hauptmann sehr ordentlich.  

Thomas Lang hatte den Chor und Extrachor sehr gut studiert. Wie schon eingangs erwähnt, das Orchester großartig, Evelino Pido hatte es mit der Bühne wirklich nicht ganz einfach. 

Elena Habermann  

 

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