WIEN/ Staatsoper: SALOME am 16.3.2022
Den Abend umflorte Endgültiges: der Abschied von einer Inszenierung, die für die meisten die einzige war, die sie je im Haus am Ring sahen.
Ansonsten: keine besonderen Vorkommnisse.
Diese Produktion: Jürgen Rose hatte einen fein gewobenen Schleier Klimtscher Motive über die Geschichte vom Ende der judäaischen Prinzessin gebreitet, Boleslaw Barlog die szenische Einrichtung besorgt. Die Première war, wie’s guter Brauch in Wien, von einigen Kritikern gezaust worden. Salome im Jugendstilgewand: undenkbar einst, betrauert heut’, da der letzte Vorhang fiel. Tempora mutantur.

Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Was bleibt von dieser Produktion? Erinnerungen an ausgezeichnete Einzelleistungen, Dankbarkeit für berührende Abende. Und Unbehagen darüber, daß Bewährtes, daß Schönes (Jürgen Roses Kostüme: eine Augenweide!) weichen muß, weil es — nun ja — im Dezember 50 Jahre alt geworden wäre.
Tempora mutantur.
Gerüchten zufolge wurde Cyril Teste eingeladen, die für die kommende Spielzeit in Aussicht genommene Neuproduktion der Salome szenisch zu betreuen. Eine seiner letzten Arbeiten galt Beethovens Fidelio in der Opéra Comique (Paris).
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Thomas Prochazka/ www.dermerker.com