WIEN/ Staatsoper: PIQUE DAME am 21.1.2022
Wiens Opernfreunde wußten es schon immer: Ohne Sänger, ohne Dirigenten kann man keine Oper spielen. (Als hätte es je des Nachweises solcher Behauptung bedurft.) Vom ersten Takt an gelingen Valery Gergiev und dem Staatsopernorchester eine hervorragende und in sich geschlossene musikalische Deutung von Tschaikowskis chef d’œuvre. Bewundernswert, wie Gergiev mit kleinsten, flirrenden Bewegungen seiner Hände die dynamische Palette durchmißt, Einsätze gibt, orchestrale Zurückhaltung fordert. Und das Orchester nicht nur in den Soli zu Höchstleistungen animiert. Dieser Abend fordert Orchester, Chor, Solisten — und das Publikum. Wer sich darauf einläßt, dem danken es alle Kräfte des Hauses mit einem Abend, der in der Rückschau gewiß als Höhepunkt (nicht nur) dieser Saison Bestand haben wird…
Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
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Thomas Prochazka/ www.dermerker.com