WIEN/ Staatsoper: PELLÉAS ET MÉLISANDE am 2.11. 2025
Stream aus der Wiener Staatsoper; Pelléas et Mélisande

Foto: Instagram
Die Marelli-Inszenierung hat mir bis auf die kitschige Schlußzene im Stream besser gefallen als ich sie noch in Erinnerung hatte.
Also gleich zu den Gesangsleistungen. Kate Lindsay war eine sehr gute Besetzung für die Mélisande. mit perfekter Intonation, recht guter Diktion und erstaunlich sopranigem Klang. Simon Keenlyside war der auch stimmlich etwas grobe Golaud mit Niveau. Rolando Villazon ist schon vom Typ her kein Zoll ein Pelléas und seine „Drolligkeit“ passt hier überhaupt nicht. Im Stream hat er praktisch alle Töne, im Saal hat man angeblich einiges kaum vernommen…..aber einen schönen Ton findet man kaum. Da wird forciert und immer wieder „aufgerissen“ Das widerspricht der musikalischen Eleganz, die Debussy in diese Rolle gelegt hat. Sein tortilla-taco Französisch rundet diese eklatante Fehlbesetzung ab. Kein Wunder, dass er sich nicht allein vor den Vorhang traute…..Jan Teitgen war ein nobler, dunkler Arkel. Den kleinen Yniold sang Hannah Theres Weigl sehr schön, ist aber figürlich dieser Rolle mehr als schon entwachsen. Das Gegenteil muss ich von Zoryana Kushpler berichten, der das Seitenblicke&Society-Leben nicht gut getan zu haben scheint, und wahre, schon lange nicht in diesem Ausmaß gehörte Oszillationen bescherte; die Genevieve ist eine wichtige Partie und keine Chargenrolle. Jetzt muss man sich schon fragen, wer für solche Besetzungen(Pelleas, Genevieve) verantwortlich ist. Das Orchester klang in Stream unter der kundigen Leitung von Alain Altinoglu sehr gut: was irritiert ist, dass der Dirigent die vielen Vokalfarbenfehler des Protagonisten tolerierte.
„alcindo“

