WIEN/ Staatsoper: OTELLO am 22.9. 2021
Den erst kürzlich wieder vom Dachboden geholten und aufpolierten »ästhetischen Aufbruch« gab’s schon immer. Heute dient er als intellektuelle Verpackung für »Regisseurstheater« mit seinen autoriellen Eingriffen: Transformationen in andere Zeiten, an andere Orte, in andere Gesellschaftsschichten. Auch Adrian Noble wurde seiner schuldig. In einer Produktion, die Otello ins 19. Jahrhundert verpflanzt (Bühne und Kostüme: Dick Bird). Den Helden auf seine Eifersucht reduziert, ohne uns verständlich zu machen, aus welchen Quellen sich diese speist. (Desdemona und Iago sind Prinzipien. Otello ist der Mensch.) Diese Produktion: kein Ruhmesblatt Nobles, trotz venezianischen Wappens.
Gregory Kunde, Rachel Willis Sörensen. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
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Thomas Prochazka /www.dermerker.com