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WIEN/ Staatsoper: MACBETH – diesmal mit Martina Serafin

12.12.2016 | Oper

WIENER STAATSOPER am 11. 12.: „MACBETH“ – diesmal mit Martina Serafin

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Jongmin Park, Simon Keenlyside. Copytright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

 Ein sehr gut gelungenes Rollendebüt gelang Martina Serafin als Lady Macbeth. Ihre Lady ist ein derartiges „Monster“ im besten Sinnes des Wortes. Der arme, schwache Macbeth, der ja schon beim Gedanken zum Mord die Hose voll hat, wird so richtig vorgeführt, und immer wieder becirct sie ihn und immer wieder fällt er darauf rein. Die Arien werden alle voll Dramatik gesungen, aber auch die wenigen lyrischen Stellen der Riesenrolle kommen nicht zu kurz. Ein Wunsch ans Christkind wäre, den letzten Ton der großen Nachtwandelszene doch in „pp“ zu nehmen.

Ihr schwacher folgsamer Gatte wird von Simon Keenlyside großartig dargestellt, man glaubt ihm die Angst vor der eigenen Courage, das sich gegen das Schicksal aufbäumen und natürlich diese willenlose Abhängigkeit von dieser Frau. Auch stimmlich kommt er sehr gut über die Runden, singt alles viel schöner als in der misslungenen vorangegangenen Premiere. Er ist stimmlich sehr gut unterwegs, konditionell allerdings noch nicht so ganz auf der Höhe.

Eine wahre Freude ist der Banquo von Jongmin Park. Eine herrliche dunkelschwarze Bassstimme, ein technisch perfekter Sänger, der herrlich zu phrasieren weiß.

Jorge de Leon sang den Macduff besser als in der Premierenserie und auch als in der zweiten Serie der letzten Spielzeit. Aber sich nur auf die Höhensicherheit zu verlassen, ist doch sehr wenig. Das macht zwar Eindruck, aber mehr Stil wäre angesagt.

Bror Magnus Tødenes, ein junges Ensemblemitglied aus Norwegen ließ als Malcolm aufhorchen. Ein schöner, noch sehr heller Tenor, technisch bereits einwandfrei und daher alles bombensicher.

Der Spion, oder der Mann fürs eh Alles (Herold, Mörder und Arzt) war Ayk Martirossian, sehr unauffällig.

Lydia Rathkolb erfreute als Kammerfrau mit toller Höhe und Durchschlagskraft.

Konrad Huber, Maria Gusenleitner und Helena Magdic waren die Stimmen der Erscheinungen.

Evelino Pidò weiß, wie sehr man das Orchester motivieren kann und ließ das Orchester wunderbar begleiten. Er kann so richtig die Freude zu dieser Musik vermitteln.

Der Chor von Thomas Lang bestens studiert, die Hexendamen seien extra gelobt.  

Elena Hebermann

 

 

 

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