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WIEN/ Staatsoper: L’ELISIR D’AMORE

09.05.2018 | Oper


Paolo Fanale, Hila Fahima. Copyright: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

WIENER STAATSOPER: L´ELISIR D´AMORE“ am 11.5.2018

Bei zwei leicht nervösen Rollendebütanten war Paolo Rumetz absolut der Fels in der Brandung. Sein Dulcamara wird von mal zu mal besser,  abgesehen von der musikalischen Leistung, die sehr gut war, ist die Darstellung immer besser und treffender in der liebenswerten Schlitzohrigkeit dieser Figur.


Paolo Rumetz (Dulcamara). Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Hila Fahima übernahm sehr rasch die Rolle der Adina. Nach einigen Vorstellungen, in denen sie Gianetta war, konnte sie natürlich die Regie wesentlich besser kennen lernen als ihr Partner Paolo Fanale als Nemorino. Bei Hila Fahima schwand die Nervosität nach ein paar Tönen und sie konnte wirklich eine sehr gute Adina auf die Bühne bringen. Die Stimme ist gewachsen und lange nicht mehr so soubrettig wie in der Anfangszeit. Ja, das Ensemble ist zum großen Teil tatsächlich sehr gut. Darstellerisch war sie eine wohl sehr zickige, aber dennoch liebenswerte Heiratskandidatin für Nemorino. Paolo Fanale zeigte wohl ein angenehmes Timbre,  phrasierte stellenweise sehr schön, fand aber wirklich erst Sicherheit bei „una furtiva ..“  Da war wirklich alles zu 100% in Ordnung. Darstellerisch agierte er sehr gut und man sollte noch weitere Vorstellungen des jungen Palermitaner abwarten.

Gabriel Bermudez war bemühter Belcore. Die Stimme trägt nicht wirklich gut, die Darstellung ist immer etwas verkrampft.

Als Gianetta ist Bryony Dwyer mit ihrer kleinen Arie sehr angenehm zu hören. Gerhard Berndl ist der Trompeter Gaetano. Dulcamaras Diener spielt Michael Burggasser und schleudert sein „altri siti“ nur „so“  über die Rampe.

Maestro Pavel Baleff war sehr gefordert und erledigte problemlos und sehr animierend diesen Abend. Eine schöne Homogenität war mit der Bühne zu vermerken, den Sängern stand er in schwierigen Phasen mit sicherer Hand bei. Dirigieren ist nicht nur Kunst, es ist auch, fast wie bei einem Chirurgen, Kunsthandwerk.

Der Chor erledigte seinen Part mit Freude an der Inszenierung und wirkte trotz der vielen Samson Proben locker und vergnügt. Martin Schebesta macht seine Arbeit sehr gut.

Das Bühnenbild und die Kostüme von Jürgen Rose haben an ihrem Charme nichts verloren, und ein paar Einfälle, oder besser der Stil vom Altmeister Schenk ist nach wie vor vorhanden.

Elena Habermann

       

 

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