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WIEN/ Staatsoper: LE NOZZE DI FIGARO. Wiederaufnahme

WIEN/ Staatsoper: LE NOZZE DI FIGARO am 30.9.2021. Wiederaufnahme

Nun also auch vor Publikum: die Wiederaufnahme der Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle. Doch mit Fortdauer des Abends wurde deutlich, daß emsiges Schauspiel eine Aufführung musikalisch nicht zu retten vermag. Der Eindruck von Belanglosigkeit machte sich breit.

»Le nozze di Figaro«, 1. Akt: Patricia Nolz (Chrubino), Andrè Schuen (Conte di Almaviva) und Regula Mühlemann (Susanna) © Wiener Staatsoper GmbH/Michael Pöhn
Patricia Nolz, Andre Schuen, Regula Mühlemann. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Es gibt uns Sterbliche — und es gibt die Genies. Der Theatermensch Jean-Pierre Ponnelle zählte zu letzteren. Seine Figaro-Produktion strahlt immer noch südspanisches Flair aus: Bühnenbild, Kostüme, Beleuchtung, alles fügt sich zu einem Bild, dem die Wirklichkeit kaum Stand hielte. Grischa Asagaroff zeichnete für die Einstudierung der Ponelle’schen Regieanweisungen verantwortlich. Ponelles Genius ist auch ein Problem des Abends: Diese Inszenierung, geschaffen zu Zeiten, als Publikum und Presse (nicht zu reden von den großen Dirigenten) andere Ansprüche an die Sänger stellten, fordert nebst der stimmlichen Bewältigung auch engagiertes Spiel. Doch letzteres allein wird der Inszenierung nicht gerecht.

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Thomas Prochazka/ www.dermerker.com

 

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