WIEN/ Staatsoper: LE NOZZE DI FIGARO. Premiere am 11.3.2023
„Oper, Operette, Netflix-Saga?”
(Dominik Troger)
Der neue Staatsopern-„Figaro” bewegt sich szenisch „genrefluid” im „hollywoodesken” Neobarock des Bühnenbildes und outriert slapstickhaft Mozarts delikate Erotik, abgeschmeckt mit zeitgeistiger MeToo-Relevanz, zu einer insgesamt doch eher seichten Gesellschaftskomödie.
Die Premiere begann mit einer Ansage. Ying Fang konnte wegen einer akuten gesundheitlichen Beeinträchtigung die Susanna nicht singen, sondern nur szenisch darstellen, und Maria Nazarova lieh ihr aus dem Orchestergraben ihren Sopran. Akustisch war dieses Arrangement zwar nicht ideal, aber Maria Nazarova rettete die Vorstellung und Ying Fang durch ihren selbstlosen Einsatz der Aufführung die sehr gut durchgearbeitete Personenregie.
Denn Barrie Kosky hat das Ensemble „durchgeknetet”, die Gags reihten sich mit so einer Selbstverständlichkeit aneinander, als ob man die Zuschauer dazu zwingen wollte, alles lustig zu finden, was auf der Bühne gezeigt wird…
Patricia Nolz, Ying Fang, Hanna-Elisabeth Müller. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/afigaro24.htm
Dominik Troger/ www.operinwien.at