WIEN/ Staatsoper: LE NOZZE DI FIGARO. Neuinszenierung (17.3.2023)
Allerdings spielt diese Inszenierung in einer anderen Zeit, als die Partitur vorsieht. Dadurch kommt es zu einer fortgesetzten Entfremdung mit dem Werk, einer Umdeutung seiner Aussagen, mögen auch ein paar Zweige und Knospen des Ursprünglichen sprießen.
Barrie Koskys Versuch über Mozarts und Da Pontes Meisterwerk entlarvt Bogdan Roščićs Aussage, man solle einen maßstabsetzenden Klassiker
nur ersetzen, wenn man die Kraft spürt, mit etwas Neuem wieder Maßstäbe setzen zu können
1 als jenes Lippenbekenntnis, welches es immer schon war…
Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
…Fazit: Diese Produktion ist ein weiterer Schritt der Staatsoper in die internationale musikalische Bedeutungslosigkeit. Diesfalls unterstützt durch den Ironie mit zotigem, banalen Humor verwechselnden Spielvogt und einem sich offensichtlich in sein Schicksal ergeben habenden Musikdirektor. Geduldet wird alles von einer politischen Kaste, welcher es an jedem Interesse an dieser Art von Kultur fehlt. Ich fürchte, es wird eines kundigen Publikums bedürfen, um wieder das Recht auf von sängerischer Qualität getragene Abende ohne szenischen Firlefanz mit entsprechendem Nachdruck einzufordern.
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Thomas Prochazka/ www.dermerker.com