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WIEN/ Staatsoper: LE NOZZE DI FIGARO – Gräfin mit Stimmgold

Wien/ Staatsoper
„Le nozze di Figaro“, Staatsoper, „Gräfin mt Stimmgold“ am 6.11.2023

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Golda Schultz. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Nach einem mordenden Tenor und einem verdurstenden Sopran bietet Mozarts „Le nozze di Figaro“ im Staatsopernrepertoire dem Publikum jetzt einen amüsanten „Gegenpol“. Die Neuproduktion von letzter Saison wurde in teils veränderter Besetzung wieder auf den Spielplan gesetzt. Anbei Anmerkungen zur zweiten Aufführung der aktuellen Serie.

Am auffallendsten war natürlich: Adam Fischer steht wieder am Pult und befördert ein beredtes Musizieren, das zwischen Humor und erotischer Gefühlsaufwallung ausgewogenes Maß und Tempo findet. Fischer hat seinen ersten Staatsopern-„Figaro“ vor zwei Jahrzehnten dirigiert und knapp über dreißig Aufführungen sind es laut dem Staatsopernarchiv seither geworden.

Adam Fischers Mozart besitzt weder die „apologetische“ Schroffheit eines Nikolaus Harnoncourt, noch die ausgeprägte Exzentrik eines Teodor Currentzis oder die breitwandigere „Retro-Romantik“ eines Philippe Jordan (dem Dirigenten der Premiere dieser Produktion im März), sondern sorgt für eine austarierte „Wiener Klassik“, die akzentuiert, aber nicht historisch überinterpretierend, schlank, aber nicht karg, die schwungvoll, aber nicht überhitzt, zu Werke geht. Bei Fischer schmunzelt Mozart schalkhaft aus dem Orchestergraben, und den Sängerinnen und Sängern auf der Bühne bleibt genug Raum, um wirklich „Komödie“ zu spielen…

http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/afigaro26.htm

 

Dominik Troger/www.operinwien.at

 

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