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WIEN/ Staatsoper: LA SONNAMBULA. erste Vorstellung am 6.9.2023

WIEN/ Staatsoper: LA SONNAMBULA am 6.9.2023

Schwer vorstellbar, daß Bellinis Oper in dieser Besetzung und Inszenierung bei ihrer Première am 6. März 1831 im Teatro Carcano in Milano keinen Durchfall erlitten hätte. Man muß damals also — dem Zeitgeist entsprechend — hervorragend gesungen haben.
Selbiges kann von diesem Abend nicht berichtet werden.

Marco Arturo Marelli verlegte die Handlung in ein dem Mann’schen Zauberberg entlaufenes Sanatorium in schneebedeckter Berglandschaft. Das ist im Regisseurs-Theater so üblich. Werden darob die Handlung oder auf der Bühne Gezeigtes unglaubwürdig, so liegt, dies die übereinstimmende Meinung von Intendanten, Dramaturgen und Teilen der Presse, das einzig an einem überalterten und konservativen Publikum, welches, um den Fortbestand solchen Tuns zu sichern, unbedingt durch neues, jüngeres ersetzt werden muß. Das war auch schon vor mehr als 20 Jahren so…

…Doch das vokale Feuerwerk, wie von großen Rollenvertreterinnen der Vergangenheit abgebrannt, stellte sich nicht ein. Selbst Ah! non giunge, » der « Rausschmeißer am Ende des Abends, worin die prima donna noch einmal mit ihrem vokalen Können glänzen könnte, blieb seltsam distanziert und hinter den Erwartungen zurück.

So waren, nehmt nur alles in allem, die Begebenheiten.

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Brenda Rae, Xavier Camarena. Foto. Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Der Merker

Thomas Prochazka/ www.dermerker.com

 

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