WIEN/ Staatsoper: IOLANTA von P.I.Tschaikowsky- 10.9.2025
Wenige Monate nach der Premiere von Tschaikowskis selten aufgeführter Oper bestätigt sich, dass das Werk sehr Repertoire-tauglich ist. Die kluge Inszenierung Evgeny Titovs, das passende Märchen-Bühnenbild Rufus Didwiszus‘ beeindrucken neuerlich.
Sicherlich ist eine gute Besetzung erste Voraussetzung für das Gelingen des Abends. Die war gegeben: Anstelle der erkrankten Sonya Yoncheva sang Elena Stikhina die Hauptrolle mit Bravour. Ihr klarer, wohltimbrierter Sopran bewältigte alle Klippen meisterhaft. Solide Höhe, ausreichend Kraft wo nötig und gute Rollengestaltung waren ihre Stärken. Dmytro Popov war als Vaudemont wieder Herr über alle hohen Töne, sein Tenor ist ideal geeignet für dieser Partie. Auch Boris Pinkhasovich war als Robert in bester Form. Ivo Stanchev sang den Rene mit großer Ausdruckskraft und mächtigem Bass. Monika Bohinec komplettierte als Marta das ausgezeichnete Ensemble.
Am Pult war mit Timur Zangiev ein junger, aufstrebender Dirigent am Werk. Anfangs ging es etwas zäh dahin, das Orchester spielte nicht in Bestform. Erst allmählich fand man zusammen, auch die Einsätze kamen dann exakter.
Ein erfreulicher Opernabend, der auch vom Publikum entsprechend gewürdigt wurde.
Johannes Marksteiner