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WIEN/ Staatsoper: GIULIO CESARE IN EGITTO. Gastspiel Monte Carlo. „Kreuzfahrt auf dem Nil“ „Coronaviren“ können einer Cleopatra nichts anhaben.

6.7.24 „Giulio Cesare in Egitto“, Gastspiel Opera de Monte-Carlo, Staatsoper, „Kreuzfahrt auf dem Nil“ „Coronaviren“ können einer Cleopatra nichts anhaben.

Sie wirft trotzdem ihre Liebesnetze aus, um den berühmtesten Römer aller Zeiten einzufangen, den es nach „Egitto“ verschlagen hat: Das Gastspiel der Opéra de Monte-Carlo an der Wiener Staatsoper begann mit einer Ansage – und endete mit einem großen Erfolg.

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Foto: Marco Borrelli

Am Beginn der Vorstellung traten der Staatsoperndirektor und Cecilia Bartoli vor den Vorhang. Die Sängerin leide noch unter den Nachwirkungen einer Corona-Infektion, informierte Bogdan Roscic sinngemäß das Publikum. Und Cecilia Bartoli, die in Englisch ein paar Worte anfügte und um Verständnis bat, wurde gleich mit viel Applaus zum bevorstehenden Auftritt ermutigt.

Bartoli ging es dann etwas vorsichtig an, die Stimme ein bisschen nüchterner in der Farbe, dynamisch kontrolliert, und vielleicht nicht ganz so freigiebig und glutvoll bei den verschwenderischen Auszierungen wie erhofft – aber spätestens im zweiten Akt war wieder viel von dieser unbezwingbaren Opernlust und Bühnenpräsenz zu spüren, die sie auszeichnen. Bartolis Mezzo verlieh der Cleopatra eine individuelle Ausprägung, formte im Vergleich zu einem Sopran den Charakter vielleicht pathetischer, fügte mehr charakterliche Tiefe hinzu und tragische Größe.

http://www.operinwien.at/werkverz/haendel/acesar6.htm

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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