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WIEN/ Staatsoper: „FIN DE PARTIE“ von Gyorgy Kurtág. Drittbegegnung

6.10. 2025  „Fin de partie“, Wiener Staatsoper, 3. Aufführung der laufenden Serie

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Die Staatsoper spielt wieder György Kurtágs Oper „Fin de partie”, gefertigt nach dem gleichnamigen Theaterstück von Samuel Beckett. Am kommenden Freitag gibt es die vorerst letzte Chance, dem Werk in Wien zu begegnen.

Nach den fünf Aufführungen der Premierenserie vom Oktober 2024 hat die Wiener Staatsoper das Werk auch in dieser Saison auf den Spielplan gesetzt. Von vier geplanten Vorstellungen wurden bereits drei gegeben, die letzte folgt am Freitag. In der Publikumszeitschrift des Hauses (Ausgabe September 2025, S. 38) wird angemerkt, dass „Fin de partie” das Zeug dazu habe, Teil des klassischen Repertoires zu werden. Aber das ist schon sehr optimistisch gedacht. Handelt es sich bei Kurtágs Opus nicht um ein eigenbrötlerisches Alterswerk – noch dazu auf einen Text, für den man sich auch erst einmal erwärmen muss?

Aber „Alter“ bedeutet auch, dass man ein Gefühl für das unabdingbare Notwendige entwickelt, dass man die Fähigkeit besitzt, sich von der einst scheinbar grenzenlos verfügbaren Fülle des Lebens ein paar Hoffnungsfunken abzusparen, die einen dann von einem hohen runden Geburtstag vielleicht noch zum nächsten tragen. In diesem Sinne betreibt Kurtágs Musik eine leicht impressionistisch unterfütterte und mit „Webern-Berg-Partikeln“ durchsetzte „Ausdrucksökonomie“, die mit spröder Sparsamkeit sich durch eine eigentlich schon für verloren gegebene Existenz manövriert…

http://www.operinwien.at/werkverz/kurtag/afindep3.htm

 

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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