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WIEN/ Staatsoper: ELEKTRA. Agamemnons Auferstehung

Wien/ Staatsoper . „Elektra“. Jetzt thront sie also wieder über Mykene (11.9.2020

Gemeint ist die riesenhafte Statue des Agamemnon. Ihr Haupt ist zu Boden gestürzt, aber sie hat dem Versuch, sie gänzlich niederzureißen, widerstanden. Elektra flüchtet sich in ihren Schatten. Aber die Statue vermag ihre Vatersehnsucht eben sowenig zu trösten wie ihren Rachedurst zu stillen.

Diese Statue und ihr gestürztes Haupt sind die einprägsamen szenischen Merkmale dieser aus dem Jahr 1989 stammenden Inszenierung, die der erst im Dezember letzten Jahres verstorbene Regisseur Harry Kupfer entworfen hat (Bühne: Hans Schavernoch, Kostüme: Reinhard Heinrich). Kupfer hat an der Wiener Staatsoper nur drei Produktionen geleitet, ein geplanter „Ring“ kam nicht zustande. Durch diese „Elektra“ wurde eine Inszenierung von Wieland Wagner aus dem Jahr 1965 abgelöst. Kupfers Inszenierung hat 1989 durchaus zum Widerspruch herausgefordert, doch ist sie im Wesentlichen rasch akzeptiert worden. Vor allem das unverkennbare Bühnenbild hat viel dazu beigetragen. Die neue Staatsoperndirektion hat die Produktion aus dem Fundus geholt, Angela Brandt hat sie neu einstudiert. Damit wurde ein künstlerisches Zeichen gesetzt, die beim Publikum wenig geliebte Neuproduktion aus dem Jahr 2015 ersetzt.


Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

http://www.operinwien.at/werkverz/strauss/aelektra13.htm

 

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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