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WIEN/ Staatsoper: DIE WALKÜRE. Kammersängertitel für „Siegmund“

WIEN/ Staatsoper: „DIE WALKÜRE“ am 2.6.2025

Nach zwei Jahren also wieder ein „Ring“ im Haus am Ring: In der „Walküre“ gab Andreas Schager sein Staatsopern-Rollendebüt als Siegmund – und nach der Vorstellung wurde ihm auf offener Bühne der Titel Kammersänger verliehen.

Es ist also wieder Juni und es ist wieder „Ring“-Zeit in Wien. Das pausenfrohe Flanieren auf der Terrasse hat leider der Regen verhindert. Die Wetterlage ist am Wochenende gewittrig gewesen, Donner hat sich seit dem „Rheingold“ am letzten Mittwoch weiter eifrig mit dem Sammeln vom schwülem Gedünst beschäftigt. Diese „Rheingold“-Vorstellung hat der Rezensent nicht besucht, sie sei aber, so wurde ihm berichtet, ansprechend gewesen. Aber mit der „Walküre“ beginnen die „Mühen der Ebene“.

Doch „Mühen“ kannte zumindest Siegmund keine. Andreas Schager machte gleichsam den Sohn zum Vater – und wie muss dann erst der „richtige“ Siegfried tönen, wenn schon sein Vater Siegmund die „Wälserufe“ in weltrekordverdächtiger Länge ins Haus trompetet. Dieser Siegmund sang wie mit blank gezogenem Schwert, dessen Schneide mit hellem, leicht grell getöntem Metall durch Stock und Stein dringt. Psychologische Raffinesse wird man bei solchem Helden nicht finden, der, vom Schicksal gestählt, dank kräftiger Glieder und guter Lunge vatersuchend durch die Urwälder Germaniens streift. Die Textsicherheit ging damit nicht ganz konform – sei’s drum.

schager

http://www.operinwien.at/werkverz/wagner/a30walkue.htm

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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