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WIEN/ Staatsoper: DIE WALKÜRE im Zeichen eines starken Wälsungenpaares

Wien/Staatsoper: DIE WALKÜRE am 22.6.2025

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22.6. „Die Walküre“, Staatsoper
Die zweite „Walküre“ im Staatsopern-Juni 2025 stand wieder im Zeichen eines starken Wälsungenpaares. Andreas Schager fand dieses Mal für den Siegmund auch differenziertere Töne. Außerdem wirft ein seltsamer Vorfall auf dem Galeriestehplatz einige Fragen auf.

Der Siegmund des Andreas Schager hat etwas von einem jahrmarktähnlichen Wettsingen an sich. Ein aus Enthusiasmus gespeister sängerischer Überschwang scheint ihn zu locken, die Wälserufe (der erste dieses Mal auffallend kürzer) werden wie Trophäen in die Auslage gestellt und sein in der Attacke schon grenzwertig anmutendes  „Wälsungenblut“ fegte von der Bühne wie ein tenoraler Schwertstreich.

Schager sang aber trotz dieser Kraftbeweise insgesamt differenzierter als in der ersten „Walküre“-Vorstellung Anfang Juni, was den Winterstürmen, aber vor allem dem zweiten Aufzug gut tat. Der Moment, als Schager und Simone Schneider (Sieglinde) nach dem ersten Aufzug gemeinsam vor den Vorhang traten, entfesselte den Aufschrei eines völlig faszinierten Publikums. Trotzdem hat mich die Aufführung in der Meinung bestärkt, dass Schager als Siegfried stimmlich und darstellerisch einen überzeugenderen Gesamteindruck hinterlässt: Was bei seinem Siegmund zur „Pose“ wird, macht aus seinem Siegfried einen „Charakter“…

http://www.operinwien.at/werkverz/wagner/a31walkue.htm

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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