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WIEN/ Staatsoper: DIE VERKAUFTE BRAUT (13.10.)

WIENER STAATSOPER/ 13.10.2025   SO   „Die verkaufte Braut“

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Als erste Premiere der neuen Saison wurde eine – in früheren Zeiten – unverzichtbare Repertoire-Größe eines jeden Opernhauses gebracht, Smetanas Meisterwerk „Die verkaufte Braut“. Regisseur Dirk Schmeding verlegte den Handlungsschauplatz in einen Wanderzirkus. Im Verein mit dem Bühnenbildner Robert Schweer stellte er das bunte Zirkus-Ambiente in den Mittelpunkt der Handlung. Es ist zwar möglich, aber nicht unbedingt nötig, den tschechische Dorfplatz gegen einen nur zum Teil passenden Schauplatz zu tauschen. Jammern hilft nicht, die alte Zeit ist vorbei. Die Kostüme (Alfred Mayerhofer) sind so bunt wie die Bühne, also durchaus dazu passend.

Musikalisch konnte man aber sehr zufrieden sein, da wurde Smetana pur gespielt. Die prächtig aufspielenden Philharmoniker wurden vom Tomas Hanus zu Höchstleistungen animiert. Der Dirigent beherrscht dies Musik bestens. Ein kleines Manko gab es wie des Öfteren beim Chor, da saßen die Einsätze nicht immer perfekt. Das Sängerensemble war beeindruckend, vor allem Slavka Zamecnikova in als Marenka/Marie. Perfekte Höhen, berührend in den lyrischen Momenten und überaus spielfreudig. Pavol Breslik war ein ihr ebenbürtiger Jenik/Hans. Auch er brillierte in den Spitzentönen, die Mittellage ist allerdings nicht seine Stärke. Peter Kellner sang den Kecal mit großem Einsatz und einem Schuss Komödiantik, da wäre mehr drinnen gewesen. Die tiefsten Tiefen der Partie fehlten ihm leider. Michael Laurenz war ein hervorragender Vasek, ein Charakter-Tenor wie aus dem Lehrbuch. Das übrige Ensemble, Franz Xaver Schlecht als Krusina, Monika Bohinec als Hata, Matthäus Schmidlechner als Zirkusdirektor war am Gelingen des Abends wesentlich beteiligt.

Nach der x-ten Aufführung wird man sich an das bunte Treiben in ungewohntem Rahmen gewöhnt haben. Es möge nichts Schlimmeres nachfolgen.

Johannes Marksteiner

 

 

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