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WIEN/ Staatsoper: DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG – Vorstellung am 23.5.2024

WIEN/ Staatsoper: DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG (23.5.2024)

An diesem Koloß scheiden sich die Geister: Den einen gilt er als des Meisters bestes Werk, frisch, frei und heiter, den anderen als jenes, auf welches am leichtesten zu verzichten wäre.

Früher, in längst hinabgesunkenen Zeiten, galten Die Meistersinger aus Nürnberg als Eckpfeiler des Kanons: Die Vorgänger-Inszenierung wurde bis 1990 seit ihrer Première im Schnitt dreimal pro Saison gezeigt. Dann entdeckten aufgeklärte und moderne Zeitgenossen unziemliche Deutschtümelei in diesem Werk — es verschwand aus vielen Spielplänen. Heute gilt eine Produktion nur, wenn sie das Libretto im Sinne aktueller, von es besser wissenden Teilen der Gesellschaft als einzig richtig erkannte Überzeugungen interpretiert: vermittels Transformation in eine andere als von Richard Wagner bestimmte Zeit.

Keith Warners Arbeit bildet da keine Ausnahme: Er stellte uns Hans Sachsens verstorbene Frau vor und ließ (weil im Text davon die Rede geht) neben anderen Unsinnigkeiten einen Kobold in an den Komponisten erinnernder Maske auftreten. (Ich sagte dies bereits.) Daß Warners Walther von Stolzing Veit Pogner vor der Versammlung der Meister heimlich ein Kuvert mit Geldscheinen zusteckt, fällt in die Kategorie » vertan «; — und läßt aufmerksame Beobachter der Szene ratlos zurück: Weshalb sollte der Goldschmied seine Tochter als Preis ausloben, wenn der Junker bereits für sie bezahlte?…

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Georg Zeppenfeld (Hans Sachs). Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

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 http://dermerker.com/index.cfm?objectid=EBAFDE40-D754-03B1-773DD166DB18FF93

Thomas Prochazka /www.dermerker.com)

 

Gruß,

Thomas Prochazka

 

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