Wien/ Staatsoper – 24.10. 2025 „Die Entführung aus dem Serail“, Staatsoper, „Nichts Neues im Serail“

Plakat der Uraufführung. Foto: Wikipedia
„Die Entführung aus dem Serail“ in der Inszenierung von Hans Neuenfels liegt der Staatsoperndirektion augenscheinlich am Herzen. Seit der Premiere 2020 ist kein Jahr ohne Aufführungsserie vorübergegangen.
Zwar stammt die Produktion noch aus dem letzten Jahrtausend und ist von Stuttgart nach Wien geholt worden. Trotzdem läßt dieser „zahm-provokante“ Neuenfels auch heute noch viele Regisseure „alt“ aussehen, die Anleihen bei ihm nehmen und es sich wohlig in seinen Fußstapfen einrichten wollen. Und wer sich an die katastrophale Neuproduktion der „Entführung“ an der Volksoper vor zwei Jahren erinnert, wird dem 2022 verstorbenen Altmeister sogar Dank abstatten müssen.
Die eifrige Pflege dieser „Rarität“ an der Staatsoper kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie mit einigem organisatorischen Aufwand verbunden ist, werden doch die fünf Hauptfiguren verdoppelt, wird jeder Sängerin, wird jedem Sänger, eine Schauspielerin, ein Schauspieler zur Seite gestellt – nur der Bassa Selim ist davon ausgenommen. Dieses Team muss eingespielt sein, soll es szenischen Schwung vermitteln. Und ob das Publikum den „Mozart-Phantasien“ des Regisseurs immer folgen kann, ist wieder ein eigenes Thema.
http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/aentfuer7.htm
Dominik Troger/ www.operinwien.at

