Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

WIEN( Staatsoper: DER FLIEGENDE HOLLÄNDER. Mehrere solcher Abende, und die Opernwelt wäre eine bessere.

WIEN/ Staatsoper: DER FLIEGENDE HOLLÄNDER  am 21. 11.2021

Das Orchester der Wiener Staatsoper: höchster Trumpf des Hauses. (Wieder einmal.) Mir schien, man wollte mit de Billy musizieren. Gibt es Schöneres? Die Ouverture — herrlich! (Auch gemessen an den besten Bayreuther Verhältnissen, nah und fern.) Wie organisch viele Tempomodifikationen, wie fein so manche dynamische Abstufung … Und wie weit war man doch in Bayreuth und Paris von diesem Niveau entfernt; nicht nur im heurigen Sommer, nicht nur im abgelaufenen Oktober.

Der Chor der Wiener Staatsoper: zweites Atout. (Wenn er will. An diesem Abend wollte man.) Das Schiffsvolk kommt mit leerem Magen: Prestissimo possibile notierte Wagner. Wenn dieser Chor so beschwingt, so hingehaucht erklingt wie Aquarelltupfer auf sonnenbeschienenem Papier, schwerelos schwebt gleich einer prima ballerina bei einer komplizierten Hebefigur: welch ein Eindruck! Natürlich kämpfte man da in Paris mit der fremden Sprache. Dennoch: So mitreißend gelingt diese Stelle auch in Wien nicht alle Tage. Schade um das Chorkonzert …

der fliegende hollaender d5a6329 selig terfel merbeth
Franz-Josef Selig, Bryn Terfel, Ricarda Merbeth. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Mehrere solcher Abende, und die Opernwelt wäre eine bessere.

http://www.dermerker.com/index.cfm?objectid=311A4B75-F76C-7A0D-FFDB41152ECCED1E

 

Thomas Prochazka/www.dermerker.com

 

Diese Seite drucken