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WIEN/ Staatsoper: DAS VERRATENE MEER- Premiere als Stream /21.12.).

WIEN/ STAATSOPER: DAS VERRATENE MEER- Premiere als Stream.

Jossi Wieler und Sergio Morabito zeigten vor einer leeren Wiener Staatsoper ihre Version zur Musik von Hans Werner Henze. Betrachtungen anhand des Streams vom 21. Dezember 2020.

Henzes Musik für seine am 5. Mai 1990 an der Deutschen Oper Berlin uraufgeführte Oper erinnert in manchen Passagen an Bergs Lulu, in anderen an Gottfried von Einem. Das Zwingende eines Dantons Tod erreicht sie nicht. Der Besuch der Alten Dame liegt da schon eher in Reichweite. Die Führung der Gesangslinien neigt sich eher dem Melodischen zu. Mehr Schweigsame Frau denn Orffs Carmina Burana. Durchaus singbar; durchaus anhörbar…

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»Das verratene Meer«, 4. Szene: Vera-Lotte Boecker als Fusako Kuroda und Bo Skovhus als Ryuji Tsukazaki. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

...Aber die »Firma« Jossi Wieler & Sergio Morabito legte den Schwerpunkt auf den Verrat des Seemanns am Meer. Die gesellschaftlichen Themen wie das Auseinanderfallen von Familien (gleichgültig ob durch Gangs oder, heute viel öfter zu beobachten, die Spielsucht am Computer), die Einsamkeit vieler Erwachsener, ihr Feststecken in ungeliebten Berufen bleiben fast gänzlich ausgespart.
Es ist Wielers und Morabitos Verratenes Meer, nicht Treichels und Henzes…

http://www.dermerker.com/index.cfm?objectid=713183E3-AA67-03FA-0BEA39EA7C689982

Thomas Prochazka / www.dermerker.com

 

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