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WIEN/ Staatsoper: COSÌ FAN TUTTE – als Opernprobe, die dritte. Premiere

Wien
16.6.24 Staatsoper, Premiere„ Cosi fan tutte als Opernprobe, die dritte“ am 16.6. 2024

„Cosi fan tutte“ als Opernprobe: Volksoper 2015, Kammeroper 2018, Staatsoper 2024. Aber Barrie Kosky hält sein Regiekonzept sicher für originell. Jedenfalls ist der neue Mozart-da-Ponte-Zyklus an der Wiener Staatsoper jetzt abgeschlossen – und die „Cosi“-Premiere war szenisch und musikalisch mit Abstand der schwächste und langweiligste der drei Premierenabende.

Aber es ist ja nicht so, dass man in Wien seit den 2000er-Jahren keine interessanten Produktionen von „Cosi fan tutte“ zu sehen bekommen hätte: 2006 gastierte eine „Cosi“ in der Regie von Patrice Chéreau im Theater an der Wien, vor zehn Jahren konnte man der Sichtweise von Michael Haneke begegnen. Beide Produktionen haben sich stark auf die „Cosi“ als „Gefühlsexperiment“ eingelassen, vor allem Haneke hat psychologisch unglaublich detailliert, fast schon pedantisch gearbeitet.

Die Vorgänger-Produktion an der Wiener Staatsoper von Roberto de Simone als Übernahme vom Theater an der Wien hat zumindest optisch einen hübschen szenischen Rahmen geboten: eine stimmungsvolle Rokokoatmosphäre mit dem Golf von Neapel im Hintergrund. (Sie wurde 2016 zum letzten Mal gespielt und hat es laut Online-Archiv der Staatsoper auf 59 Aufführungen gebracht. Geplante Neuproduktionen unter der Direktion Dominique Meyer sind nicht zustande gekommen.)…

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Kate Lindsey, Emily D’Angelo. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

…Die Mehrheit im  Publikum schien zufrieden, spendete rund zehn Minuten langen, eher undifferenzierten Schlussapplaus. Beim Regieteam gab es deutliche Buhrufe, aber keine größere Teile umfassende, kollektive Entrüstung. Auffallend war, dass nach der Pause einige Plätze leer geblieben waren, es gab sogar im Parkett ein paar kleine Lücken – nicht viele, aber doch bezeichnend. Dabei wurde es erst nach der Pause so richtig langweilig, und das Bühnenbild, jetzt auf die erwähnte Fluchtleiteransicht gedreht, war in seiner funktionalen Tristesse kaum mehr auszuhalten. 

http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/acosi13.htm

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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