WIEN/ Staatsoper: CARMEN – Stream-Premiere am 21.2.2021
Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
»Original (MET) oder Fälschung?« lautete eine der Anfragen an diesem Sonntag. Ich fürchte, Calixto Bieitos Sichtweise auf Carmen spiegelt die Wirklichkeit besser wieder, als uns lieb ist. Zeigt uns Gewalt. Lust. Und wieder Gewalt. Kurz, das Leben derer am unteren Ende der Gesellschaft. In kargen Bildern und ärmlich wirkenden Kostümen. Ist das noch Carmen?
Ich fürchte: ja. Will das Publikum so etwas sehen? Wird man damit neue, jüngere Publikumsschichten für die Kunstform Oper begeistern können? (Ein erklärtes Ziel dieser Direktion.) Ich fürchte: nein. Zumindest nicht so oft wie Carmen in der Regel am Programmzettel steht.
Fast 22 Jahre ist sie alt, diese als »richtungsweisend« angepriesene und bereits rund um den Erdball gespielte Produktion. Nun wurde sie auch in Wien von Joan Anton Rechi szenisch studiert, ehe der Meister selbst anreiste….
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Thomas Prochazka/www.dermerker.com