Wiener Staatsoper: ARIADNE AUF NAXOS – Kurzbetrachtung
Lise Davidsen, Michael Spyres. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn
Die „Ariadne auf Naxos“am 21.1. hat gezeigt, wie schwer der Bacchus zu singen ist. Selbst ein ausgezeichneter Tenor wie Michael Spyres kam da in manchen Phrasen hart an seine Grenzen! Sein „Gott“ wird aber auvch durch die dümmliche Regie im 2.Akt behindert, wo er wie ein Halbdepp herumtaumeln muss und ihm die ganze heroische Würde , die in der Musik zum Ausdruck kommt, genommen wird! Sogar er muß eine Rutschpartie am Klavierdeckel absolvieren, das sonst dauernd das „Vergnügen“ der Zerbinetta war. Sara Blanch sah ja wirklich herzig aus, die allerhöchsten Töne hat sie auch, aber insgesamt verwaschen und kaum Brillanz versprühend – das reinste von ihr war ein tadelloser „Telemark-Aufsprung“ vom Klavier (Note 20) …der Jubel für sie nach der „Großmächtigen Prinzessin“ war trotzdem groß -ich hätte da maximal 16, 5 gewertet ( für Skisprungkenner..😉).
Kate Lindsey, Sara Blanch. Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn
Mit Abstand die „größte“ und auch die „beste“ : Lise Davidsen. Ihr Sopran füllt das Haus mit Leuchtkraft und Wohllaut, sie spielt mit Stil und Noblesse – einfach großartig! Vom Typ und Spiel war auch Kate Lindsey sehr gut , Daniel Jenz stach positiv aus den Komödianten heraus und Cornelius Meister leitete den Abend mit den gut disponierten Philharmonikern ausgezeichnet!
Michael Tanzler