13.4. 2025 Arabella-Wiederaufnahme, Staatsoper
Foto: Renate Wagner
Nach sechs Jahren gibt „Arabella“ wieder ein kurzes Gastspiel an der Wiener Staatsoper: vier Vorstellungen in eineinhalb Wochen. Und die Christian-Thielemann-Fans haben ihren Osterurlaub nach Wien verlegt.
Seit 2006 liegt das „Arabella“-Wien der Staatsoper nicht mehr an der Donau, sondern an irgendeinem deutschen Gewässer, dafür hat die Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf gesorgt, der Fasching mit Karneval verwechselt und die Handlung in die Zwischenkriegszeit verlegt hat. Christian Thielemann wurde auch nicht an der Donau, sondern an der Spree sozialisiert, also würde sich das schon zusammenreimen. (Da hatte es Richard Strauss leichter, die Münchner Isar mündet immerhin in die Donau – aber das soll zu keiner limnologischen Fachvorlesung ausarten.)
Das eigentlich „Wienerische“ in der „Arabella“ zeigt sich ohnehin in der Partie des spielsüchtigen Rittmeisters, in dem für Hugo von Hofmannsthal, so könnte man meinen, ein wenig die „Verlotterung“ der ersten Republik im Vergleich zur einstigen Monarchie durchschimmert. Die Rettung kommt von einem slawonischen Edelmenschen, der mit Bären ringt, und dem die Reise in dieses Wien ein Stück Eichwald (und somit seiner Seele!) kostet. Aber Hofmannsthals rückwärtsgewandte Fiktion eines „tugendhaften“, völkerverbindenden Großreiches war schon lange vor der Uraufführung schwer ins Wanken geraten – und er selbst vier Jahre vor selbiger verstorben…
Christian Thielemann. Foto: Renate Wagner
http://www.operinwien.at/werkverz/strauss/aarabella8.htm
Dominik Troger/ www.operinwien.at