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WIEN/ Staatsballett in der Volksoper: PETER PAN – das Wiener Staatsballett ist zurück auf der Bühne!

07.09.2020 | Ballett/Performance


Keisuke Nejime (Peter Pan), Suzanne Kertész (Tinker Bell). Foto: Wiener Staatsballett/ Ashley Taylor

05.09.2020: „PETER PAN“  –  das Wiener Staatsballett ist zurück auf der Bühne!

Es wird wieder getanzt! Endlich ist die lange Zeit der Abstinenz vorüber und es gibt wieder Ballettvorstellungen – zur großen Freude von Publikum und Ballettensemble. Neu sind in der Volksoper die Sicherheitsmaßnahmen und weiterführenden Vorkehrungen, die von personalisierten Eintrittskarten über zugeordnete beschriftete und mit Farbleitsystem versehene Eingänge und Sitzplatzsektoren bzw. Theaterbereiche bis zur Videoeinspielung reichen: vor Vorstellungsbeginn erläutert Volksoperndirektor Robert Meyer die richtigen Verhaltensweise des Tragens von Mund-Nasen-Schutz vor, während und nach der Vorstellung; zuletzt bespritzt er das im Video virtuell anwesende Virus mit Desinfektionsmittel und vernichtet es damit. Auch Durchsagen zu Beginn der Pause und am Ende der Vorstellung erinnern an die neuen Richtlinien. 

Den Tanz betreffend begann in der Volksoper die neue Saison mit Aufführungen der Erfolgsproduktion „Peter Pan“, einem vergnüglich-unterhaltsamen Tanzstück für  jedermann. Zum Termin am frühen Samstagabend waren daher vornehmlich Kinder im schachbrettartig besetzten Zuschauerraum, die Atmosphäre war von neugierig-gespannter Erwartung erfüllt.

Nach den Erfolgen von u.a. „Carmina Burana“ gelang der Choreografin Vesna Orlić nun im Vorjahr mit „Peter Pan“ ein weiterer Publikumshit. Zur Bestätigung wurde ihr nun für „Peter Pan“ in der Kategorie Gesamtproduktion Ballett der österreichische Musiktheaterpreis 2020 verliehen. Die neun Personen umfassende Jury stand unter dem Vorsitz von Susanna Dal Monte (Ö1). Von den 8 eingereichten Nominierungen der Volksoper Wien wurden noch Ursula Pfitzner in der Kategorie Beste weibliche Hauptrolle für Powder her face (Die Herzogin) sowie „Wonderful Town als Beste Gesamtproduktion Musical ausgezeichnet.

Aber zurück zum Ballettabend – wie gewohnt agierte das gesamte Ensemble mitreißend, sehr spielfreudig und äußerst lebendig, so dass die Kinder im Publikum aufgeregt und konzentriert dem Bühnengeschehen folgten. 

In der Titelrolle brillierte Keisuke Nejime. Geschmeidig, sympathisch, souverän, überzeugt er in der Verkörperung des Jungen, der nicht erwachsen werden will. Robert Weithas ist als sein Schatten die perfekte Ergänzung durch seine Sprungstärke, das akrobatische Können und seine Präsenz. Entzückend Susanne Kertész als trotzig-freche, schnell beleidigte und sehr eifersüchtige Fee Tinker Bell. Mila Schmidt gefällt als sanftmütige und umsichtige Wendy, die sich Peter Pan zugetan fühlt. Gabriele Aime (John) und Timon Eis´ (Michael) ergänzen als Brüder die Geschwisterschar. Immer wieder großartig ist László Benedek als Captain Hook – wie er sich hingebungsvoll der Körperpflege widmet oder behende agiert trotz des Handicaps des Holzbeins, das durch einen Spitzenschuh suggeriert wird, ist einfach hinreißend komisch. Treu an seiner Seite Gleb Shilov als Mr. Smee. Ebenso gefallen konnten Tainá Ferreira Luiz (Tigerlilly) und Felipe Vieira (Tigerlillys Bruder). Ekaterina Fitzka und Martin Winter waren als elegantes Elternpaar Mrs. und Mr. Darling im Einsatz. 

Das Orchester unter der umsichtigen Leitung von Wolfram-Maria Märtig begleitete schwungvoll durch die actionreiche Story.

Ira Werbowsky

 

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