Wiener Staatsballett, 23.9.2018: „Ein Sommernachtstraum“ getanzt – ein Wohlfühl-Abend für die Volksoper
Die Tänzer irren im nächtlichen Zauberwald nach dem zumeist erfolgreich wirkenden Rezept von William Shakespeare auf der Bühne wirr hin und her. Doch die Ballettfassung, welche der finnische Choreograph Jorma Elo für das Wiener Staatsballett 2010 für das Repertoire der Volksoper erarbeitete, hat sich als ein Volltreffer erwiesen. Viele „Sommernachtstraum“-Abende waren hier zwar nicht zu erleben, doch die jetzige Aufführungsserie bietet ein so richtig erfreuliches Ballettspektakel für das Publikum. In diesem phantasievollen und wohl geordneten tänzerischen Wirrwarr wird das Ensemble, von der hocheleganten Ketevan Papava als Elfenkönigin Titania bis zum keck herumwirbelnden Puck des Richard Szabó, zwar schwer gefordert, doch es kommt schnittig und sicher durch all die Turbulenzen dieses Shakespeare-Puzzles.
Nicht zu überhören: Die unterlegte Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, von der „Ruy Blas“-Ouvertüre über sein „Sommernachtstraum“–Scherzo bis zu dem e-Moll Violinkonzert, zählt zu den Höhepunkten romantischer Wohlfühl-Musik. Somit auch: Es ist ein Wohlfühl-Abend in der Wiener Volksoper.
Meinhard Rüdenauer