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WIEN/ Raimundtheater: JESUS CHRIST SUPERSTAR – ein großer Wurf

13.04.2019 | Operette/Musical

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Raimundtheater: „JESUS CHRIST SUPERSTAR“, 12.4.2019 – ein großer Wurf

Dieser Superstar ist nun schon beinahe ein halbes Jahrhundert alt. Zählt trotzdem nicht zu den alten Hüten. Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“, 1971 am New Yorker Broadway aus der Taufe gehoben, hat sich frisch gehalten. Nun, bei Judas vs. Christus hat das Neue Testament schon immer für Spannung gesorgt. Und Lloyd Webbers als Rock Opera ausgegebenes Spektakel mit Hinblick auf die damalige amerikanische Jesus-People-Bewegung rockt auch wirklich. Rockt und rockt auf perfekte Art. 

Die Vereinigten Bühnen Wien haben für die Ostertage im Raimundtheater ihre bereits gezeigte Version „Jesus Christ Superstar in Concert“ wieder ausgepackt. Konzertant also, Nummer an Nummer, mit Orchester und einer eindrucksvollen optischen Gestaltung (Videodesign: Sam Madwar) auf der Bühne. Davor und zwischendrin singt, schreit sich ein bestens besetztes Ensemble die Seele aus dem Leib. Drew Sarich vor allem als der predigende, dozierende, geliebte, verhasste, gemarterte, gedemütigte, gekreuzigte Heilsbringer der christlichen Welt. Von Regisseur Alex Balga nach Anordnung des Liedtexters Tim Rice in die Gegenwart versetzt. Durchaus glaubhaft, ganz auf ein hochintensives, sehr aggressiv wirkendes Spiel ausgerichtet. Sarich ist auf seinem Leidensweg total in diese Rolle hineingewachsen, seine Mitspieler (Gino Emnes als Judas, Dennis Kozeluh, Martin Bermoser, Sandy Mölling …. ) stehen ihm kaum nach. Dräuende theatralische Dramatik zeichnet dieses frühe Musical des 23jährigen Lloyd Webber aus. „Everything´s Alright“, „Superstar“, „Hosanna“ – alles zusammen, nun schon einigermaßen historisch: ein großer Wurf. 

Meinhard Rüdenauer

 

 

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