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WIEN/ Raimund-Theater: DAS PHANTOM DER OPER – ein patziges Seelenspektakel . Pemiere

16.03.2024 | Operette/Musical

WIEN/ Raimund Theater: „Das Phantom der Oper“ – ein patziges Seelenspektakel  (15.3.2024)

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Lisanne Clémence Veeneman (Christine Daaé), Anton Zettterholm (Phantom). Foto: VBW Deen van Meer

Kein angenehmer Verführer, dieses maskierte Phantom in den untersten Gemäuern der alten Pariser Opéra Garnier! Und doch – seelische Empfindungen werden an diesem kurzweiligen Abend mit schon besonders starker Intensität angesprochen. Komödiantik, Opernparodie, bunteste Kostümpracht binden sich mit dämmrigen Stimmungen, Schauereffekten und ergreifenden Momenten. Andrew Lloyd Webbers gefühlsbetonte Musik aus dem Jahr 1986 für das Londoner Her Majesty´s  Theatre vermag dies zu bewirken. So etwas wie die letzte, eine der letzten romantischen Opern, nun wohl mit Musical-Sound, durch Jahrzehnte en suite auf den Bühnen in London, in New York gespielt, ist jetzt im Raimund Theater zu sehen. Und mit besonders großem Premierenbeifall aufgenommen worden.

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Milica Jovanovic (Carlotta Giodicelli), Rob Pelzer (Monsieu Andre). Foto: VBW Deen van Meer

Die Vereinigten Bühnen Wien haben diese international herumgereichte Inszenierung aus dem Jahr 2011 von „Das Phantom der Oper“ aus England übernommen. ‚Cameron Mackintoshs spektakuläre Neuproduktion‘ heißt es recht protzig, nicht zu unrecht. Und mit einer perfekt einstudierten Aufführung darf nun auch das Raimund Theater aufwarten. Schon sehr, sehr perfekt, mit welch gesanglicher Intensität, ohne liebliche Facetten, sich Anton Zetterholm in die Rolle des traumatisierten Phantom versetzt. Lisanne Clemence Veeneman lässt die Unsicherheit ihrer ambivalenten Empfindungen spüren. Und feinst studiert präsentieren sich Roy Goldman (Nobelliebhaber Raoul), Thomas Sigwald (sensibler Theaterdirektor), Greg Castiglioni als Grotesk-Tenor oder Milica Jovanovic, die bissige Primadonna.

’Spektakuläre Neuproduktion’ … ja, die englischen Bühnengestalter sind mit Andrew Lloyd Webbers Musiksprache bestens vertraut. Akustisch patzig, mit so einigen Sound-Tricks, wird unter Carsten Paaps Dirigat gesungen und aufgespielt. Dem fantasievoll erdachten Pariser Fortsetzungsroman von Gaston Leroux aus dem frühen 20. Jahrhundert ist dieses teils schrille, teils berührende Spektakel mit der ‚Musik der Dunkelheit‘ zu verdanken. Ziemlich schwer sentimental aufgedonnert – doch der von opernhaftem Pathos geprägten Kraft dieser Musik ist nicht zu entkommen.

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Patrizia Nessy, Laura May Croucher, Roy Goldman, Milica Jovanovic, Rob Pelzer, Greg Castiglioni, Thomas Sigwald. Foto: VBW Deen van Meer

 

Meinhard Rüdenauer

 

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