WIEN/ PALAIS LIECHTENSTEIN/ Herkulessaal: Gastspiel des COLLEGIUM 1704 und des COLLEGIUM VOCALE 1704 unter Václav Luks
am 23.9.2021
Der Herkulessaal. Foto: Festival
Vom 2.- 16. Oktober wird in den tschechischen Weltkulturerbestätten Valtice und Ledniče (dank der Freundschaft des künstlerischen Direktors Jiří Partyka mit dem spanischen Vivaldi -Forscher Eduardo García Salas) das größte Vivaldi-Festival in Mitteleuropa seit langem stattfinden, noch dazu mit vielen, erst jüngst in den Archiven entdeckten Werken.
Da Feldsberg und Eisgrub (wie die deutschen Namen lauten) einstmals Liechtensteinsches Territorium waren, lud die Festivalleitung jetzt zu einer Art „Vorpremiere“ in den überaus prächtigen barocken Herkulessaal im Gartenpalais des Palais Liechtenstein in Wien.
Zu Gast war der berühmte tschechische Dirigent Václav Luks mit seinen beiden Weltklassebarockensembles Collegium 1704 und Collegium vocale 1704.
Vaclav Luks und sein Orchester. Foto: Festival
Zu hören gab es natürlich (ausser einer kleinen Hommage an den österreichischen Zeitgenossen Johann Melchior Pichler) ausschliesslich Kompositionen des venezianischen Meisters: Laetatus sum, Laudate pueri und vor allem das unglaublich eindrucksvolle Dixit dominus.
Über die Exzellenz vom Luks und den Seinen (die mehrfach auch im Theater an der Wien und im Konzerthaus gespielt haben) braucht man ja nicht mehr viele Worte zu verlieren. In letzter Zeit haben sie sich durch eine Fast-Gesamtaufnahme der Werke des völlig unterschätzten Barockkomponisten Jan Disma Zelenka einen Namen gemacht.
Und wenn demnächst endlich die Filmbiographie des mindestens so unterschätzten Josef Mysliveček unter dem Titel „Il boemo(Der Böhme)“ in die Kinos kommen wird (zu dem die Collegiums den Soundtrack erstellt haben), wird ihr Ruhm hoffentlich noch heller erstrahlen…
In der Zwischenzeit hat dieser „Vorgeschmack“ Lust auf das „eigentliche“ Festival in Valtice und Ledniče gemacht. Vielleicht sollte man die etwas über einstündige Anreise dorthin doch auf sich nehmen …Vivaldis wegen…
Robert Quitta