WIEN/ Odeon: Blitz und Donner, Uraufführung
Eine Koproduktion von „wenn es soweit ist“ und „Johann Strauss 2025 Wien“: Premiere 25.01.2025, weitere Vorstellungen 29., 30., 31.01, 1., 6., 7., 13., 14., 15. 02.2025
Für Jacqueline Kornmüllers neueste Inszenierung beantwortet Milena Michiko Flasar die Briefe von Johann Strauss an Olga Smirnitskaja. Die 100 Briefe sind in der Wienbibliothek im Rathaus nachzulesen.
Christian Nickel als Strauss, Mara Romei als Smirnitskaja
© SN/APA/Victoria NazarovaV
Olga Smirnitskaja. Wer?
Olga V. Smirnitskaja war die Tochter eines Offiziers (somit adelig) und einer Kaufmannstochter. Sie beherrschte neben ihrer Erstsprache Russisch auch Deutsch und Französisch. Eine musikalische Ausbildung (Klavier und Komposition) absolvierte sie angeblich bei Theodor Leschetizky. Erste Kompositionen (Lieder) veröffentlichte sie 1856. 1858 begegnete sie Johann Strauss (Sohn), der einige ihrer Werke für Orchester einrichtete und in seinen Konzerten in Pawlowsk zur Aufführung brachte. 1859 verband Smirnitskaja und Strauss eine Liebesbeziehung, die am Einspruch ihrer Eltern scheiterte und vom Komponisten in seinem Walzer Reiseabenteuer, op. 227, musikalisch verarbeitet wurde.
Quelle: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Olga_V._Smirnitskaja
Wie bei ihrem bekanntesten Projekt Ganymed geht es der Regisseurin Jacqueline Kornmüller und ihrem Team um neue theatralische Formen für das Sichtbarmachen von Beziehungen über Grenzen hinweg. Ihr Thema ist das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Welten, z.B.
hier die Aristokratin Olga Smirnitskaja, dort der Bürgerliche Johann Strauss
hier die bekannte Musik von Johann Strauss Sohn, dort neue Kompositionen von Johanna Doderer.
Ein Team von 5 Musikerinnen und Musikern ist für den musikalischen Part verantwortlich:
Judith Fliedl – Violine, Evgenii Artemenkov – Viola, Valerie Fritz – Violoncello/Zither,
Simon Reitmaier – Klarinette, Paquito Chiti – Horn
Das Schauspielerteam bilden: Christian Nickel – Johann Strauss, Mara Romei – Olga Smirnitskaja, Laura Schlittke – Pauline, Miriam M. Vargas – Mama, Tony Rey Garcia – Papa, Peter Wolf – Thomas Aigner, sowie Manaho Shimokawa und Yoshie Maruoka
Die Aufführung am 7. Februar (Dauer: 80 Minuten) wurde zu Recht bejubelt!
Allen, die mehr über das Genie Johann Strauss erfahren wollen, sei die Johann Strauss-Ausstellung im Theatermuseum empfohlen. Im Odeon erfährt man, dass der junge Johann Strauss am besten „bei Sauwetter“, also bei Blitz und Donner komponiert hat, im Theatermuseum erzählt der letzte Kammerdiener des alten Johann Strauss, dass dieser am besten in der Nacht abwechselnd mit einem Glas Weißwein und einem Glas Rotwein komponiert hat. Immer sind unsterbliche Melodien entstanden!
Erinnern darf ich, dass die Künstlergruppe „wenn es soweit ist“ rund um Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf den Nationalfeiertag, also den 26. Oktober 2016, unter dem Titel „Im Herzen der Demokratie“ zu einem besonderen Erlebnis für Besucherinnen und Besucher des letzten Tages der offenen Tür im historischen Parlamentsgebäude vor dessen Sanierung gemacht hat“.
Elisabeth Dietrich-Schulz
Zur Aufführung am 27.01.2025 ist ein Bericht von Meinhard Rüdenauer im online Merker erschienen: https://onlinemerker.com/wien-konzerthaus-und-odeon-johann-strauss-2025-wien-blitz-kein-donner-sowie-tritsch-tratsch-auf-der-musikalischen-hochschaubahn/