Wien/ Neustift am Walde – Heuriger Wolff: STIMMUNGSVOLLER ADVENT-ABEND MIT RENATE HOLM (6.12.2019)
Es gibt sie wirklich – jene Persönlichkeiten des Kulturbetriebes, die trotz jahrzehntelanger Karriere frisch und seelisch jung geblieben sind. Eine davon ist Renate Holm, die in den frühen 50er Jahren in ihrer Heimatstadt Berlin zum Film- und Schlagerstar avancierte, um dann 1957 von Wien aus eine internationale Karriere als lyrischer Sopran (von Blondchen bis Adele und Musetta) zu starten. In den letzten Jahrzehnten ist sie eine gefragte Lehrerin. Und selten – aber doch – tritt sie mit ihren Schülerinnen und Schülern auf. Entweder in einer niederösterreichischen Esels-Mühle oder – wie heuer – beim Heurigen Wolff in Neustift am Walde.
Dort gibt es ein eigenes „Renate-Holm-Stübchen“ und das ist wohl der ideale Rahmen für einen stimmungsvollen „Renate-Holm-Advent-Abend“. Am Klavier waltete Prof. Fritz Brucker souverän seines Amtes. Und zum Auftakt wünschte die gesamte Gruppe „Fröhliche Weihnacht überall!“, Dann begannen Solo-Auftritte oder diverse Ensembles. Zum Auftakt die blendend aussehende „Gastgeberin“ – sie las eine Weihnachts-Geschichte von Theodor Fontane. Dann ein Weihnachts-Ohrwurm: „Es ist ein Ros entsprungen“ – mit der jungen Tschechin Karolina Böhm (Sopran), Sandra Nel (Mezzo) sowie Andi Hirsch (ein „schwarzer“ Bass mit Gottlob- Frick-Qualitäten) und Florian Resetarits (Bariton). Weiter ging’s mit „Hört der Engel“ mit dem vielversprechenden Holm-Neu-Zuwachs Karolina Böhm. Dann dröhnte das Holm-Stübchen bei „Adeste fideles“ – imposant vorgetragen von Andi Hirsch. Neu im Holm-Ensemble war auch die Sopranistin Eva Dworschak– eine elegante „Lyrische“. Als Verstärkung der Sopran-Riege die Japanerin Yuko Mitani – ein Fxpunkt bei den Holm-Abenden.
Zu den Fixpunkten gehörte auch die Kanadierin Donna Ellen, die seit Jahren zum Ensemble der Wiener Staatsoper gehört („O Jesulein süß“). Dieses Ensemble brachte Advent-Schlager wie („es wird schon gleich dumpa“), Renate Holm las einen Text von Waggerl, Edi Neversal brachte Nestroy-Humor ins Spiel („Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“) und ein Höhepunkt war der Auftritt von Anzel Gerber mit einem Cello. Zuletzt wurde es International („Jingle bells“-Florian Resetarits bzw. „Bubensky“(Russisch/ Andi Hirsch).
Der Höhepunkt ohne Frage: Das „Kalenderlied“ von Franz Grothe mit Renate Holm und dem gesamten Ensemble. Es musste wiederholt werden.
Danke Renate!
Peter Dusek