Wien/ Theater Akzent: „Die Judith von Shimoda“, Neue Oper Wien, „Heldinnen haben es besonders schwer“
Ein schlechtes Theaterstück wird nicht zwingend besser, wenn man eine Oper daraus macht. Die Neue Oper Wien liefert mit „Die Judith von Shimoda“ im Theater Akzent gerade den Beweis dafür. Schriftsteller schreiben viel, wenn der Tag lang ist, und vieles kommt über das Entwurfsstadium nicht hinaus. Je berühmter die Namen, umso größer die Gier der Nachwelt, den Geistesgrößen posthum noch ein neues, letztes „Meisterwerk“ abzutrotzen. Manchmal funktioniert das sogar. In diesem Fall hätte Bertolt Brecht aber noch alle Zeit der Welt gehabt, um „Die Judith von Shimoda“ fertigzustellen. Er hat es nicht getan. Er wird schon gewusst haben warum.