WIEN/ MuTh: 7.2.2020: „CHARITY AWARDS GALA“ . – Ballettjugend im künstlerischen Wettbewerb
Bereits zum vierten Mal wurde der European Ballet Grand Prix (EBGP) veranstaltet – mit Boris Nebyla als artistischem Direktor. Als Präsident der Jury fungierte erneut Mário Radačovský, Artistic Director vom Ballett des National Theatre Brno. Weitere Mitglieder der Jury waren Theodore Constant (Gründer und Artistic Director der Theodore Constant Dance Academy, USA), Marek Rózycki (Leiter der Fachrichtung Bühnentanz an der Staatlichen Ballettschule Berlin) sowie Toru Shimazaki (Directing Professor of The Dance Program in the Music Department of Kobe Jogakuin College, Japan). Mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Portugal, Rumänien, Russland, Ukraine, Litauen, Türkei, Slowakei, Frankreich, Tschechien, Spanien, Italien, Belgien, Schweiz, Deutschland, Polen, Mazedonien, Ungarn, Slowenien, Moldau, Island aber auch aus Ägypten, Japan, Korea und den USA sowie natürlich auch aus Österreich nahmen in den verschiedenen Kategorien Kids, Teens, Juniors und Seniors – für Professionals und Non-Professionals sowohl für Klassisches Ballett (Solo oder Pas de deux) oder für Contemporary (Solo, Duo, small group und big group) – teil. In Contemporary war auch die Altersklasse Mini (7 – 9 Jahre) zugelassen.
Gab es am Dienstag Workshops in klassischem Ballett und Contemporary als Angebot, folgte dann der Ballettwettbewerb. Im Anschluss daran traten nun die Preisträgerinnen und Preisträger der einzelnen Kategorien am Freitag in der abschließenden Charity Awards Gala im Wiener MuTh auf. Der Erlös der Gala kommt dem Projekt „Hand in Hand“ zu gute, das Ballettnachwuchs unterstützt. Die zahlreichen jungen Talente stellten mit viel Eifer ihr Können unter Beweis, die große Begeisterung für den Tanz war bei allen spürbar. Die Zukunft wird zeigen, wer von ihnen dann den Weg einer erfolgreichen Tänzerkarriere einschlagen kann. Entzückend die Kleinsten mit einem Trio bzw. als 7köpfigen Gruppe von der CAB-Classical Academy of Ballet aus Portugal; grandios die sehr bühnenpräsente ebenfalls 7köpfige Truppe der Austrian Ballet School Tokyo, die mit Klangstäben und in feuerroten Kimonos sehr gefielen. Von den Auftritten mit Variationen aus dem klassischen Ballettrepertoire überzeugten u.a. Studierende der Ballettakademie der Wiener Staatsoper – Giulia Cacciatori mit einem temperamentvoll dargebrachten Solo aus Don Quixote (Variation der Kitri) sowie die Geschwister Nina Cagnin und Victor Cagnin mit dem Bauern-Pas de deux aus „Giselle“. Suren Grigorian (Ballettakademie Zürich) präsentierte sich mit schönen Sprüngen in der Variation des James aus „La Sylphide“.
Ein Beispiel für einen jungen Tänzer, der bereits auf dem besten Weg ist sich zu profilieren, ist Solomon Osazuwa. Der Österreicher, der schon mehrfach bei Ballettwettbewerben zu den Gewinnern zählte, schloss im Vorjahr die Ballettakademie der Wr. Staatsoper ab und erhielt ein Engagement im Corps de ballet des Nationalballetts Brno. Er kehrte jetzt als Gast hierher zurück und tanzte mit Kollegin Isabella Poli einen Pas de deux aus „Le Corsaire“, wobei er mit seinen fulminanten Sprüngen begeisterte. Olivia Poropat hat 2018 die Ausbildung an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper als Beste abgeschlossen und bereits viele Auszeichnungen bei Ballettwettbewerben errungen. Sie ist im Wiener Staatsballett engagiert und tanzt in der Volksoper. Gemeinsam mit Keisuke Nejime, der als Peter Pan im Opernhaus am Gürtel Furore gemacht hat, waren sie in dem sehr stimmungsvollen Pas de deux „Concerto für Violine“ (Choreografie: Samuel Columbet) zu sehen. Ebenfalls als Gäste vom Wiener Staatsballett traten Natascha Mair und Jakob Feyferlik mit dem Pas de deux aus „Schwanensee“ (2. Akt) auf und bewiesen stilvolle Eleganz. Das Publikum spendete den jungen Künstlerinnen und Künstlern viel Beifall. – Am Samstag wurde die Gala im Mahen Theater in Brno wiederholt.
Ira Werbowsky