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WIEN/ Musiverein/Gläsererner Saal: Werke von Olivier Messiaen und Galina Ustwolskaja

Eine Kooperation der Ges. der Musikfreunde u. der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien

29.01.2020 | Konzert/Liederabende

Musikverein, Gläserner Saal: Werke von Olivier Messiaen und Galina Ustwolskaja

Eine Kooperation der Ges. der Musikfreunde u. der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien,  28.1. 2020

Quartett für das Ende der Zeit“, „Quatuor pour la fin du temps“.

Außergewöhnlich die Entstehung und erste Aufführung 1941 in deutscher Kriegsgefangenschaft.
Außergewöhnlich Inhalt und Komposition, basierend auf dem 10.Kapitel der Apokalypse.
Außergewöhnlich schwierig zu spielen.


Foto: Christoph Karner

Ja, und außergewöhnlich gut wurde dieses  8- teilige Werk Olivier Messiaens (1908-1992) von Vera Karner, Klarinette; Yukari Ohno, Violine; Sebastian Dozler, Violoncello (Cellist der Tonkünstler) und Maciej Skarbek, Klavier interpretiert.

Dank gebührt Univ. Prof. Denise Benda für die Einstudierung.

Beeindruckend mit welcher Intensität musiziert wurde, vom feinsten, kaum hörbaren Pianissimo bis zum Fortissimo; eindrucksvoll,  wie die Musiker fein abgestimmt miteinander kommunizierten.

Im gläsernen Saal mit seiner außergewöhnlichen Akustik ist bekanntlich jeder Hauch deutlichst zu hören.

Über Bedeutung und Entstehungsgeschichte des Werkes wäre jetzt sehr viel zu schreiben, deshalb zwei Links: https://www.kammermusikfuehrer.de/werke/1201

https://www.musikverein.at/magazin/2020/februar/das-quartett-fuer-den-unwandelbaren-frieden

Dem Schreiber selbst wurde empfohlen, vor dem Konzert die Informationen zu studieren.

So vorbereitet haben sie die Möglichkeit am 18.2.2020  um 19.30 dieses Werk, diesmal mit dem Altenbergtrio und dem Klarinettisten Matthias Schorn, im Brahmssaal zu hören.

Aber auch schon zu Beginn des Konzertes konnte man mit 2 Werken der russischen Komponistin Galina Ustwolskaja (1919- 2006)  auf bis dahin Ungehörtes stoßen.

In St. Petersburg geboren, Schülerin Schostakowitschs, zunächst vom Sowjetregime anerkannt. Ab den 60er Jahren radikale Abwendung von allem Bisherigen und Zuwendung zu christlich – spirituellen Themen.  “ Meine Werke sind nicht religiös, aber definitiv spirituell, weil ich alles von mir gegeben habe. Meine Seele, mein Herz.“

Das führte zu ihrer vollkommenen Isolierung.

Kurz, aber monumental, die Sinfonie Nr.4, Gebet, nach dem Text eines Mönches aus dem 11. Jh.  für die recht ungewöhnliche Besetzung

tiefer Alt,  Anna Tyapkina

Trompete, Selina Ott ( Sie gewann 2018 als 1. Frau den ARD- Wettbewerb im Fach Trompete)

Klavier, Uliana Cheklina und

Tam Tam, Leonardo Tolio

Dank an Univ. Prof. Evgeny Sinayskiy für die Auswahl und Einstudierung.

Weiters hörte man die Komposition Nr.3 für vier Flöten, vier Fagotte und Klavier, Benedictus, qui venit mit Anastasiia Tonina, Maria Udwardi, Monika Volaric und Sigrid Kostner, Flöte, Stefania Serri, Teodora Mancabelli, Vanessa Reikerstorfer und Elza Ozola, Fagott, Ellisiv Tandberg, Klavier

Die Univ. Professoren Luca Monti und Arno SteinwiderJohannsen waren für die Einstudierung des Werkes verantwortlich, das nach der Komponistin nicht analysiert werden soll, um dem Zuhörer   den maximalen assoziativen Spielraum zu ermöglichen, den dieses komplexe und intensive Stück verdient.

Christoph Karner

 

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