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WIEN/ Musikverein: OLIVIER LATRY (Orgel) , Ensemble phil Blech

26.04.2019 | Konzert/Liederabende

Großer Musikvereinssaal: Olivier Latry, phil Blech Wien,  25.April 2019

Eine faszinierende Reise durch die Musikgeschichte boten Olivier Latry, Titularorganist von Notre Dame  de Paris und überhaupt einer der renommiertesten Organisten weltweit, der 2011 beim Eröffnungskonzert der neuen Musikvereinsorgel bei der Gesellschaft der Musikfreunde debütierte, und das Ensemble phil Blech Wien, das aus erstklassigen Blechbläsern und Schlagwerkern besteht. Das Ensemble wurde 2010 gegründet mit dem Ziel, die Wiener Blechblas- und Schlagwerktradition zu erhalten. Es steht unter der Leitung des Solopaukisten der Wiener Philharmoniker Anton Mittermayr.

Bis auf ein Stück des Programms wurden alle Werke vom Bassposaunisten der Wiener Philharmoniker und Gründer von phil Blech Mark Gaal bearbeitet; und zwar äußerst gelungen und eindrucksvoll.

Das Programm war so reichhaltig und interessant, es wurden, wenn man die letzte Zugabe, Mendelsohns „Und er hat seinen Engeln.“ dazurechnet, Werke von 10 Komponisten gespielt, sodass es einer mehrseitigen Abhandlung bedürfte, alles detailliert zu schildern.

Den Beginn machte ein Werk von Giovanni Gabrieli, der auch bei Orlando di Lasso in München studierte, und der zu seiner Zeit einen geradezu legendären Ruf hatte. Dann folgte in historischer Abfolge Jean-Baptiste Lully, Meisterkomponist, Sänger, Instrumentalist am Hofe Ludwig XIV.

Dann Georg Friedrich Händel mit “ Zadok the priest“ , Johann Sebastian Bach mit der gewaltigen „Passacaglia und Fuge c-Moll, BWV 582“, die er in Weimar verfasste.

Darauf hörte man Bruckners „Abendzauber“ mit einem herrlichen Tenorhornsolo.

Dramatisch und erschütternd dann Gustav Holsts „Mars, the Bringer of war“.

Es folgte die „Fanfare der Stadt Wien“ von Richard Strauss.

Sehr beeindruckend und interessant war darauf  die „Evocation II“ des 1965 geborenen Organisten und Komponisten Thierry Escaich, eine improvisierend gewonnene Komposition des virtuosen Improvisators. Als Nachfolger von Maurice Durufle wurde er Organist von Saint-Etienne-du-Mont. Drei Mal war er „Composer of the year“und ist Schöpfer eines umfangreichen Oeuvres, das auch Oper und Ballett umfasst.

Den Schluss des Programms machte   „Vetrate di Chiesa“, Kirchenfenster von Ottorino Respighi,der übrigens auch bei Nikolai Rimskii- Korsakov studierte, der seinen Sinn für instrumentatorischen Farbenreichtum schärfte.  „Vetrate di Chiesa“ ist ein umfangreiches 4-teiliges Werk, das  mit „La fuga in Egitto“ beginnt und mit „San Gregorio Magno“ in glorioser Klangpracht endet.

Zweifellos war das Konzert nicht nur äußerst interessant, sondern auch ein großer Erfolg beim Publikum.

Christoph Karner

Hier ein Video zu Phil Blech.

Thierry Escaich: Evocation II pour orgue par Iveta Apkalna“:

https://youtu.be/rQe8itamBHU

 

 

 

 

 

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