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WIEN/ MusikTheater an der Wien: VOICE KILLER. von Miroslav Srknka. Drei Morde zu viel. Uraufführung

14.06.2025 | Oper in Österreich

Wien/MusikTheater an der Wien

13.6.2025 „Voice Killer“, Uraufführung, MusikTheater an der Wien, „Drei Morde zu viel“

Das Saisonende naht. Im Theater an der Wien hat man alle Kräfte noch einmal für eine szenische Uraufführung gebündelt: „Voice Killer“, eine Oper von Miroslav Srnka auf ein Libretto von Tom Holloway. Der Ersteindruck: lange, pausenlose eindreiviertel Stunden.

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„Drei Morde zu viel“
(Dominik Troger)

Das Saisonende naht. Im Theater an der Wien hat man alle Kräfte noch einmal für eine szenische Uraufführung gebündelt: „Voice Killer“, eine Oper von Miroslav Srnka auf ein Libretto von Tom Holloway. Der Ersteindruck: lange, pausenlose eindreiviertel Stunden.

Im Mai 1942 hat ein in Melbourne stationierter US-Soldat innerhalb von drei Wochen drei Frauenmorde begangen. Dann wurde er festgenommen, abgeurteilt und im November desselben Jahres hingerichtet. In Australien haben diese Morde zwar viel Aufsehen erregt, aber warum sollte man diesen Kriminalfall zum Inhalt einer Oper machen? In einem Einvernahmeprotokoll, das im Programmheft abgelichtet ist, hat der Mörder als Tatmotiv für einen der Morde angegeben: „She had a lovely voice. I wanted that voice.“ Womöglich ist diese Aussage die Keimzelle für die Oper „Voice Killer“.

Die Handlung dreht sich im Wesentlichen um die drei Morde. Sie werden linear erzählt. Dem ersten und dem zweiten wird viel Platz eingeräumt, der dritte Mord geht gleich in die Hinrichtung über – und flugs hängt der Täter am Strick und baumelt mitten auf der Bühne vom Schnürboden. Aber das ist nur eine Handlungsebene. Nach dem ersten und dem zweiten Mord wird je eine Rückblende in die desolate Kindheit des Täters eingeschoben, die von einer starken Beziehung zu seiner alkoholkranken Mutter geprägt war. Das Libretto legt nahe, dass er bei seinen Opfern den Stimmklang seiner Mutter gesucht hat, als Vergegenwärtigung mütterlicher Geborgenheit…

http://www.operinwien.at/werkverz/srnka/avoice.htm

Dominik Troger/ www.operinwien.at

 

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