Wien/Musiktheater an der Wien
12.10. „Idomeneo“ konzertant, Theater an der Wien, „Frische Farbe für Mozart?“
Nach zweieinhalb Jahren Umbau und Sanierung hat das Theater an der Wien wieder seine Pforten geöffnet – zumindest für einen Tag. Mit einem konzertanten „Idomeneo“ tröstete man das Publikum über bauterminliche Kalamitäten hinweg, die dazu geführt haben, dass die drei szenischen Herbstproduktionen abgesagt werden mussten...
…Ein wenig unausgegoren wirkte auch die konzertante Aufführung und wie beim baulichen Teil wäre auch hier ein bisschen mehr Feinschliff kein Fehler gewesen. Die Sänger waren auf dem gedeckten Orchestergraben dem Publikum rampennah Aug in Aug gestellt, das Orchester saß auf der Bühne eher locker platziert, dahinter positionierte sich der stimmpräsente Arnold Schönberg Chor. Eine dunkelblau beleuchtete Projektionsfläche schloss die Bühne ab. Von meinem Seitenplatz aus beurteilt war diese „Aufstellung“ akustisch nicht ideal, die Sänger (vor allem die Frauenstimmen) klangen zu dominant und mit „Schärfegefahr“, das Orchester trocken – aber Dirigent David Bates ist Brite und „historisch informiert“, augenscheinlich hat er die Wiener Symphoniker klanglich etwas „zurechtgestutzt“. Das Orchester punktete mehr mit Details, zum Beispiel kamen die Holzbläser gut zur Geltung, aber in Summe fehlte der musikalische Glanz, den dieser Anlass hätte erwarten lassen. ..
http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/aidom8.htm
Dominik Troger/www.operinwien.at