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WIEN/Museumsquartier/Tanzquartier/“Johann Strauss 2025″: Das Theaterkollektiv Hybrid mit Blick auf das Roma-Leben  

12.04.2025 | Operette/Musical

‚Johann Strauss 2025 Wien‘: Das Theaterkollektiv Hybrid mit Blick auf das Roma-Leben       (11.4.2025)

kollek
Copyright: Theatermuseum

Der Abend des Theaterkollektiv Hybrid für *Johann Strauss 2025 Wien* hat nicht viel mit dem Walzerkönig zu tun. Eigentlich gar nichts. Doch über der  Performance steht „ROMABARON  – KEIN Z*******BARON“ … und schon ist klar, dass das Wort Zigeuner heute verboten ist und sich Hybrid auf einer gesellschaftspolitischen Fährte bewegt. Gekonnt und recht schwungvoll. 2020 vom Iraner Alireza Deryenavard gegründet, auf dokumentarisches Theater konzentriert, zählt das Ensemble zur Spitzengruppe der Wiener Off-Szene. Vier Damen rumoren jetzt in der kleineren Halle des Museumsquartiers mit ganz schön viel Spielfreude und auch Kraft herum. Eine ist Türkin; eine Syrerin; eine ist aus dem Irak nach Wien gekommen um Gesang zu studieren; und die Kurdin pflegt die eigene Musiktradition und setzt sich für Frauen- und Menschenrechte ein. Nicht zu übersehen, zu überhören ist das neunköpfige Kammerorchester, welches die west-östlichen Klänge von Mahan Mirarab höchst eindrucksvoll musiziert. Ja, so ist es mit der heutigen Wien-Kultur bestellt.

Über die Schicksale der Roma in Österreich, über Attentate auf sie wie die gegebenen Probleme wird hier recht ideenreich und mit viel Schmäh und Gesang und Dynamik reflektiert. Unterhaltsam und abwechslungsreich, doch es bleibt bei einem engagiert zusammengestellten Puzzle. Und wer sich auf  eine zeitgeistige zigeunerbaronische Finte garniert mit k&K Ohrenschmaus gefreut hat … nix, der Zigeunerbaron, der muss weg.

Meinhard Rüdenauer

 

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