WIEN/ Museumsquartier/Halle E: WALDMEISTER– Operette in 3 Akten von Johann Strauss (Sohn)
Gastspiel des Gärtnerplatztheaters München
Bericht über zweite Aufführung am 27.04. aus der Gastspielserie 25., 27. und 28.04.2025
Libretto von Gustav Davis Fassung für das Staatstheater am Gärtnerplatz von Josef E. Köpplinger
© Marie-Laure Briane
Musikalische Leitung Michael Brandstätter Regie & Licht Josef E. Köpplinger Choreografie Ricarda Regina Ludigkeit Bühnenbild Walter Vogelweider Kostümbild Uta Meenen
Mitwirkende: Robert Meyer, Regina Schörg, Andreja Zidaric, Daniel Gutmann, Matteo Ivan Rašić, Sophia Keiler, Daniel Prohaska, Anna-Katharina Tonauer, Caspar Krieger, Erwin Windegger, Alexander Findewirth, Riccarda Schönerstedt
Chor und Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Das Strauss-Jahr 2025 beschert uns 65 Produktionen in 10 Genres an 69 Locations. Ein Drittel des Jahres ist um und die Wienerinnen und Wiener füllen die Halle E des Museumsquartiers fast zur Gänze auch beim Gastspiel des Gärtnerplatztheaters München mit der selten aufgeführten Operette WALDMEISTER. Wien hat wahrlich ein treues und applausfreudiges Strauss-Publikum!
Die Musik der Operette ist großartig, ein echter Strauss, wie immer brillant instrumentiert, teils sogar mit einem Ton von Spieloper darin, erklärt der Regisseur Josef E. Köpplinger im Interview (Programmheft S. 13). Am Inhalt hat ihn der Zusammenprall einer bürgerlichen mit einer freien Gesellschaft interessiert. Er hat die Handlung aus den 1890er Jahren in die 1950er Jahre versetzt und eine Art Heimatfilmoperette inszeniert. Die Paare verlieben sich en contraire, ein Zaubertrank wird gemixt, und schon sind wir in Shakespeares „Sommernachtstraum“. Nach dem kollektiven Genuss einer Waldmeisterbowle verlieren die Akteure fast alle Hemmungen. Die Welt der spießigen Bürgerinnen und Bürger und die freie Lebensweise der Studentinnen und Studenten, der Künstlerinnen und Künstler mischen sich Ähnlich wie in den Feydeauschen Komödien fliegen falsche Beziehungen auf und am Ende fügt sich alles zum Guten. „Glücklich ist, wer vergisst …“
Elisabeth Dietrich-Schulz